
Bei der Räumung einer verlassenen illegalen Goldmine in Südafrika wurden 36 Leichen geborgen. Diese erschreckende Entdeckung erfolgte innerhalb von nur zwei Tagen und zeigt die lebensbedrohlichen Bedingungen, unter denen viele illegale Bergarbeiter in der Region tätig sind. Die Mine befindet sich in Stilfontein, etwa 140 Kilometer südwestlich von Johannesburg. Polizei und Rettungskräfte haben zudem 82 Menschen lebend aus der Mine befreit und sie festgenommen.
Den Festgenommenen wird illegaler Bergbau, Hausfriedensbruch und Verstoß gegen das Einwanderungsgesetz vorgeworfen. Schätzungen zufolge könnten sich noch hunderte Menschen im Untergrund der Mine befinden, was die Gefahrenlage weiter verschärft. Viele der zurückgebliebenen Bergleute sind Migranten aus benachbarten Ländern und haben in den letzten Monaten die Mine freiwillig verlassen. Seit August haben mehr als 1.500 Menschen diesen Schritt gewagt, während zahlreiche andere weiterhin unter extremen Bedingungen arbeiten.
Die Realität der illegalen Goldgräber
In Südafrika arbeiten zehntausende illegale Bergleute, darunter zahlreiche Migranten, in verlassenen Minenschächten. Diese „Zama Zama“, wie sie genannt werden, sind allem Anschein nach Verzweiflung und Armut ausgesetzt. In einem stillgelegten Goldmine letzten nahe Soweto, wo die Goldadern erstmals 1886 entdeckt wurden, ist der Zugang offiziell verboten. Doch viele Bergleute ignorieren diese Beschränkung und riskieren ihr Leben in der Hoffnung, Gold zu finden. Ein anonym bleibender Bergmann berichtete, dass er seit sechs Jahren in dieser Mine arbeite, um seine Familie zu ernähren und seine Kinder zur Schule zu schicken.
Die Bedingungen in den Minen sind lebensgefährlich. Ohne geeignete Schutzhelme, Sicherheitsschuhe und nur mit einfachen Werkzeugen wie Hammer und Meißel arbeiten diese Männer unter beschwerlichen Umständen. Studien schätzen, dass es in Südafrika etwa 6.000 verlassene Minen gibt, von denen ein Zehntel in der Nähe von Johannesburg liegt. Rund 30.000 Menschen versuchen hier, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, indem sie Gold abbauen.
Risiken und Herausforderungen
Die Bergarbeiter sind nicht nur den Gefahren des Abbaus ausgesetzt; sie müssen auch vor der Polizei und kriminellen Banden auf der Hut sein. Verletzte oder tote Bergleute werden oft nicht gemeldet, um Verhaftungen zu vermeiden, und tragischerweise werden manchmal Leichen einfach liegengelassen. Eine der Herausforderungen, mit denen die „Zama Zama“ konfrontiert sind, ist auch das Vorhandensein giftiger Gase und das Risiko von Felsabbrüchen.
Um die Gefahren zu minimieren, engagieren einige Bergarbeiter Wachmänner, die sie vor möglichen Übergriffen oder Polizeirazzien warnen. David van Wyk von der Bench Marks Foundation hat sich für eine Entkriminalisierung des Mikro-Bergbaus ausgesprochen und fordert bessere Arbeitsbedingungen. Der zuständige Minister hat in einer anderen Veranstaltung eine schrittweise Legalisierung in einzelnen Minen angekündigt, was Hoffnung für eine Verbesserung der Situation bringen könnte.
Diese Ereignisse werfen ein schockierendes Licht auf die dunkle Realität des illegalen Bergbaus in Südafrika und die verzweifelte Lage vieler Menschen, die sich in gefährlicher Illegalität versuchen, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die jüngsten Vorfälle in Stilfontein müssen als Weckruf dienen – sowohl für politische Entscheidungsträger als auch für die Gesellschaft insgesamt.
Die zunehmende Gewalt in diesen Regionen und die Armut, die viele dazu zwingt, diese riskanten Entscheidungen zu treffen, erfordern dringend Lösungen, um Leben zu retten und die Lebensbedingungen zu verbessern. Immerhin könnten durch rechtliche Anpassungen und eine offene Diskussion zukünftige Tragödien verhindert werden.
Weitere Details zu den Bedingungen des illegalen Bergbaus in Südafrika finden Sie in dem Bericht von ksta.de und in der Analyse von Deutschlandfunk.