
In einer umstrittenen Wahlkampfaktion hat die AfD in Deutschland bundesweit sogenannte „Abschiebetickets“ verteilt. Diese Flyer, die an Flugtickets angelehnt sind, richten sich gezielt an „illegale Einwanderer“. Auf den Tickets ist als Abflugdatum der 23. Februar angegeben, der Tag der Bundestagswahl. Die Reisebeschreibung führt von Deutschland in ein „sicheres Herkunftsland“. Laut einem Sprecher des AfD-Landesverbands handelt es sich um eine Maßnahme des Kreisverbands Karlsruhe, die dazu dienen soll, auf das Thema illegale Einwanderung aufmerksam zu machen. Dies berichtet Schwäbische.de.
Die Flyer wurden jedoch nicht nur in der Öffentlichkeit verteilt, sondern auch gezielt in die Briefkästen von Menschen mit Migrationshintergrund eingelegt. Dies hat zu erheblichem Unmut geführt, sodass die Polizei inzwischen gegen den Karlsruher AfD-Kreisverband wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Ein Sprecher der AfD-Bundespartei äußerte, dass es sich bei den Tickets nicht um offizielles Werbematerial des Bundesverbandes handelt. Bisher gibt es jedoch keinen konkreten Beschuldigten in den laufenden Ermittlungen, während die Linke bereits plant, die AfD Karlsruhe wegen Bedrohung und Volksverhetzung anzuzeigen, was bislang noch nicht geschehen ist, wie ZDF berichtet: ZDF.
Reaktionen auf die Aktion
Die satirische Partei „Die Partei“ hat auf die umstrittenen Abschiebetickets reagiert, indem sie eigene, satirische Tickets erstellt hat. Auf diesen steht humorvoll „Passagier: Rechtsextremist“, während die Reise zu einem Justizpalast führt, wo in der Vergangenheit der Prozess gegen Hauptkriegsverbrecher stattfand. Der „Zugang“ zu dieser Aktion erfolgt nur zwischen 19:33 und 19:45 Uhr am Gate „AFD“. Diese Reaktion zeigt, wie die politische Landschaft in Deutschland auf die provokanten Methoden der AfD reagiert, die zunehmend aus den Grenzen des traditionellen Wahlkampfs herauswächst.
Der Karlsruher Kreisverband beabsichtigt, insgesamt 30.000 Exemplare der umstrittenen Flyer zu verteilen, wobei die Druckvorlage auf Anfrage auch an andere Kreisverbände weitergegeben werden soll. In einer Zeit, in der Wahlkampfstrategien immer kreativer und teils kontroverser werden, hat die AfD mit dieser Maßnahme einen weiteren Schritt gemacht, der die Debatte über Migration und gesellschaftliche Werte in Deutschland weiter anfeuern dürfte. Das Wissen führt aus, dass Wahlkämpfe oft durch solche provokativen Taktiken geprägt sind, um Wähler zu mobilisieren und die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen.
Emotionale Geschichten, klare Botschaften und die direkte Ansprache der Wähler sind essentielle Elemente in der Wahlkampfkommunikation. Die Umstellung auf visuelle Präsentationen und provokante Maßnahmen kann kurze, sofortige Reaktionen der Wählerschaft hervorrufen, auch wenn sie moralisch und ethisch bedenklich sein können. Der Umgang mit Falschinformationen und die Psychologie hinter den Wählerentscheidungen sind dabei Herausforderungen, die auch die AfD an ihre Wähler heranträgt.