
Am 14. Januar 2025 hat Großbritannien ein Importverbot für Huftiere aus Deutschland verhängt. Dieser Schritt wurde aufgrund eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg notwendig. Das Verbot betrifft nicht nur lebende Huftiere, sondern schließt auch frisches Fleisch aus Deutschland ein. Die Gesundheitsbehörden haben am Freitag, dem 10. Januar, den ersten Fall von MKS auf einem Betrieb mit Wasserbüffeln im brandenburgischen Hönow festgestellt, was die Situation alarmierend machte. Veterinäramtschefin Christine Middlemiss versicherte, dass alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verbreitung dieser hochansteckenden Viruserkrankung einzudämmen. Großbritannien steht in ständigem Kontakt mit den deutschen Behörden, um die Situation zu überwachen und zu bewerten. Bereits zuvor hatten auch Südkorea und Mexiko Einfuhrstopps für tierische Produkte aus Deutschland verhängt.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine meldepflichtige Viruserkrankung, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Betroffene Tiere zeigen häufig hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich. Laut rbb24 ist MKS für Menschen ungefährlich. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen sind in der Regel nicht betroffen. Der letzte Ausbruch in Deutschland ereignete sich 1988, doch die Seuche ist weltweit verbreitet und besonders in Regionen wie der Türkei, dem Nahen Osten und Teilen Afrikas und Südamerikas weiterhin häufig anzutreffen.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche
Nach dem Ausbruch in Brandenburg wurden sofort behördliche Maßnahmen eingeleitet. Betroffene Tiere müssen umgehend getötet werden, während um den Betrieb Sperrzonen mit einem Radius von mindestens 3 Kilometer als Schutzzone und 10 Kilometer als Überwachungszone eingerichtet wurden. In diesen Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich untersagt. Um die Situation weiter zu klären, führte der Zentrale Krisenstab Tierseuchen eine Beratung durch und gab unter anderem ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere bekannt, das um weitere 48 Stunden verlängert wurde.
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche erfordert erhebliche Anstrengungen in der Tierseuchenbekämpfung, da die Erkrankung durch direkten Kontakt sowie durch kontaminierte Gegenstände oder die Luft verbreitet werden kann. Das Virus kann in der Umwelt mehrere Monate bis Jahre überdauern, was die Kontrolle der Seuche zusätzlich erschwert. Ein Beispiel für die laufenden Vorsichtsmaßnahmen ist die Schließung des Berliner Zoos und Tierparks, in denen vorsorglich Tests an Rothschildgiraffen durchgeführt werden, um mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen.
Auswirkungen auf die Landwirtschaft und den Handel
Der aktuelle Ausbruch reicht über die Gesundheitsproblematik hinaus und hat auch weitreichende sozioökonomische Implikationen. Die Landwirtschaft ist stark betroffen, da die Tötung erkrankter Tiere nicht nur die Tierbestände beeinflusst, sondern auch die wirtschaftliche Existenz von Betrieben gefährden kann. Die Maul- und Klauenseuche stellt nicht nur eine ernsthafte Bedrohung für die Tiere selbst dar, sondern hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung. Da Deutschland und die EU lange Zeit als frei von MKS galten, ist der aktuelle Vorfall ein unerwarteter Rückschlag.
Alle Beteiligten, einschließlich der Bundesländer und der Europäischen Union, sind gefordert, rasch zu handeln und die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Tierbestände und der öffentlichen Gesundheit zu ergreifen. Die Ausbrüche von MKS erinnern an die Herausforderungen, die mit der Tiergesundheit und dem internationalen Handel von tierischen Produkten verbunden sind.