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36,5 Millionen Euro für Geothermie-Forschung in Weisweiler sichern Zukunft!

Die Bezirksregierung stellt 36,54 Millionen Euro für die Geothermie-Forschung in Weisweiler bereit. Ziel ist die Entwicklung innovativer Technologien zur nachhaltigen Energieversorgung im Rheinischen Revier.

Die Bezirksregierung hat Fördermittel in Höhe von 36,54 Millionen Euro für den Energiestandort Weisweiler bereitgestellt. Diese bedeutende Unterstützung richtet sich an die anwendungsbezogene Forschung im Bereich der Tiefengeothermie, welche unter der Leitung der Fraunhofer-Einrichtung IEG durchgeführt wird. Damit erhält das Projekt die größte Summe unter den vier Strukturwandelprojekten, die rund um den Jahreswechsel im Rheinischen Revier beschlossen wurden. Ziel ist es, Technologien zur Nutzung von Georessourcen und dem unterirdischen Raum für die Energieversorgung zu entwickeln. Mehr als die Hälfte des Energiebedarfs in Deutschland entfällt auf Wärmeerzeugung, wodurch Tiefengeothermie eine zunehmend wichtige Rolle in der Energieversorgung spielen könnte.

Zusätzlich zur Förderung in Weisweiler, wurden auch weitere Projekte ins Leben gerufen. Dazu zählen der Mobility Hub und der Brainergy Park in Jülich, die jeweils mit 15,1 Millionen Euro gefördert werden, sowie das Projekt „Alsdorf Anna 4.0“ der Stadtwerke, das mit 5,38 Millionen Euro unterstützt wird. Auch das Aachener Vorhaben „FH Aero-Science“ erhält 1,67 Millionen Euro. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenderen Plans zur energetischen Transformation des Rheinischen Reviers, in dem die Nutzung der Geothermie einen wichtigen Beitrag leisten soll.

Innovation in der Geothermie

Das Projekt GeoHEAT, welches im Juni 2024 starten soll, zielt auf die Verbesserung der geothermischen Exploration ab. Es setzt auf die Vereinfachung und Kostensenkung der Voruntersuchungen möglicher Geothermie-Reservoirs. Gleichzeitig wird die Qualität der Informationen während des Bohrvorgangs verbessert. New Technologien wie passive Seismik und die Integration von Messdaten mit Schwerkraftvermessungen sind Teil des Ansatzes. Ein probabilistisches geologisches Modell wird erstellt, um geophysikalische und konzeptionelle Modelle zu kombinieren, was die kostengünstige Beurteilung mehrerer Reservoirs ermöglicht, bevor Bohrungen stattfinden. Ein innovativer Aspekt ist die Entwicklung einer Georadar-Sonde, die den Untergrund bis zu 100 Meter von der Bohrwand entfernt darstellen kann.

Aus dem Rahmen von GeoHEAT schlüpfen auch zahlreiche Partnerinstitutionen wie ETH Zürich, TU Delft, RWTH Aachen und weitere bedeutende Universitäten und Unternehmen. Das Projekt ist mit einem Fördervolumen von 4,2 Millionen Euro ausgestattet und wird durch die EU im Rahmen des Horizon Europe Programms sowie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation der Schweiz unterstützt.

Potenziale und Herausforderungen der Tiefengeothermie

Tiefengeothermie hat das Potenzial, 25 Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland zu decken. Derzeit stammt jedoch weniger als 1% der regenerativ erzeugten Wärme aus diesem Bereich, was die Notwendigkeit eines Beschleunigungsprozesses verdeutlicht. Damit die Geothermie auch in Deutschland substantiell zum Datenschutz der Energieimporte beitragen kann, gilt es, technische und wirtschaftliche Herausforderungen zu meistern. Hierzu gehört unter anderem die Lokalisierung von Wärmequellen im Untergrund und die Entwicklung von Monitoringkonzepten für sichere Tiefenbohrungen. Forscher des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) arbeiten an diesen zentralen Themen, um das volle Potenzial der Geothermie zu erschließen.

Die Risiken unsachgemäßer Geothermieprojekte, wie induzierte Erdbeben, die bei Beispielen in Basel, St. Gallen und Pohang auftraten, werden ebenfalls im Rahmen der Projekte berücksichtigt. Der soziale Einfluss der Geothermienutzung wird in den Forschungsprojekten berücksichtigt, um die Akzeptanz der Bevölkerung und die Umweltverträglichkeit zu fördern.

Insgesamt deutet die Entwicklung im Rheinischen Revier auf einen dynamischen Wandel hin, der verstärkt innovative Ansätze in der Geothermie verfolgt und der Region eine nachhaltige energetische Zukunft bieten möchte. Die Kombination aus Forschung und technischer Innovation könnte dazu beitragen, die Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu meistern.

Referenz 1
www.aachener-zeitung.de
Referenz 2
www.ieg.fraunhofer.de
Referenz 3
www.bmbf.de
Quellen gesamt
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