
Southern California Edison (SCE), eine Tochtergesellschaft von Edison International, sieht sich mehreren Klagen gegenüber, die behaupten, dass ihre elektrischen Anlagen für einen verheerenden Brand in der Region Los Angeles verantwortlich sind. Diese Klagen wurden im Los Angeles Superior Court von Hausbesitzern, Mietern und Geschäftsinhabern eingereicht, die vom Eaton-Brand in Pasadena betroffen sind. Berichten zufolge sind seit Beginn der Brände am vergangenen Dienstag mindestens 24 Menschen verstorben, mehr als 90.000 Anwohner wurden evakuiert und über zwei Dutzend gelten als vermisst. Der Eaton-Brand hat eine Fläche von etwa 5.712 Hektar (14.117 Acres) oder 57 Quadratkilometer (22 Quadratmeilen) verbrannt, was ihn zum zweithäufigsten und destruktivsten Brand in der Geschichte Kaliforniens macht, wie Al Jazeera berichtet.
Einige Zeugen hatten beobachtet, wie Feuer am Fuß eines von Southern California Edison betriebenen Übertragungsmastes loderte. Videos, die auf sozialen Medien geteilt wurden, unterstützen diese Aussagen. Brendan Thorn, ein Augenzeuge, berichtete von „kniehohen“ Flammen um die Übertragungsmasten kurz nach dem Ausbruch des Eaton-Feuers. Die Aktien von Edison International fielen am Montag um nahezu 12 % auf 57,24 USD, was insgesamt einem Rückgang von etwa 27 % seit Ausbruch der Brände entspricht. Der CEO von Edison International erklärte, dass das Unternehmen derzeit die Brände untersucht, jedoch bisher keine elektrischen Anomalien an seinen Anlagen identifiziert werden konnten.
Klagemotive und Sicherheitsvorwürfe
Die Klagen gegen SCE beschuldigen das Unternehmen, trotz Warnungen der National Weather Service vor extremen Wetterbedingungen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 mph seine elektrischen Einrichtungen nicht abgeschaltet zu haben. Mehrere Beschwerden argumentieren, dass SCE die öffentliche Sicherheit ignoriert und gegen Sicherheitsvorschriften im Umgang mit ihren elektrischen Anlagentechnologien verstoßen hat, so ABC7.
Eine der Klagen, eingereicht von Evangeline Iglesias, hebt hervor, dass SCE die Öffentlichkeit in Gefahr brachte und Sicherheitsprotokolle missachtete. Auch Michael Kreiner, ein Mieter, beschuldigt SCE, die eigenen Profite über die Sicherheit zu stellen. Der Anwalt Patrick McNicholas bezeichnete das Eaton-Feuer als einen der verheerendsten Fälle von Waldbränden, die er je erlebt hat.
Satellitenbilder und Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass die Brandursache möglicherweise mit einer heruntergefallenen Stromleitung im Zusammenhang steht. In der Summe haben die Brände mindestens 7.000 Strukturen zerstört und über 14.000 Acres verbrannt. Drei der Klagen fordern sowohl Entschädigungs- als auch punitive Schäden gegen SCE.
Regulatorische Maßnahmen und Sicherheitsprotokolle
Die Diskussion um die Verantwortung von SCE findet vor dem Hintergrund neuer regulatorischer Maßnahmen statt, die durch die California Public Utilities Commission (CPUC) aufgrund des Assembly Bill 1054 von 2019 und Public Utilities Code §8389 in Kraft traten. Diese Gesetze führten zur Schaffung der Wildfire & Safety Performance-Abteilung innerhalb der Sicherheitsrichtlinien der CPUC, die mit Unternehmen zusammenarbeitet, um jährliche Pläne zur Vermeidung von Bränden zu koordinieren und Sicherheitsfragen zu beraten, wie CPUC betont.
Die CPUC verlangt von großen, privat geführten Versorgungsunternehmen, jährliche Berichte über Sicherheitskennzahlen zu erstellen. Diese Berichte decken 32 Kennzahlen in Bezug auf elektrische, gasbetriebene sowie öffentliche und Arbeitssicherheitsaspekte ab. Durch eine verstärkte Überwachung sollen Fortschritte in der Sicherheitsrisikominderung bewertet werden.
Die aktuelle Situation stellt ein weiteres Kapitel in der anhaltenden Debatte um die Verantwortung elektrischer Dienstleister bei schweren Bränden in Kalifornien dar. Mit der fortschreitenden Untersuchung von SCE wird erwartet, dass die rechtlichen und regulatorischen Folgen dieser Brände noch lange anhalten werden.