
In Deutschland stellt das Bürgergeld, welches seit Januar 2023 Hartz IV ersetzt, eine zentrale soziale Leistung dar. Es bietet finanzielle Absicherung für erwerbsfähige Personen, die trotz ihrer Bemühungen keinen Arbeitsplatz finden oder deren Einkommen nicht ausreicht. Die Regelungen zum Bürgergeld sind im Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II) festgelegt und umfassen unter anderem Kosten für den Lebensunterhalt, Unterkunft und Heizung. Das Ziel dieser Sozialleistung ist eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu fördern und ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu gewährleisten berichtet die Bundesregierung.
Ein jüngstes Beispiel für die Diskussion um das Bürgergeld und seine Empfänger findet sich in der RTL-Zwei-Reportage „Armes Deutschland“, in der die 38-jährige Sandra aus Herten in Nordrhein-Westfalen zu Wort kommt. Sandra, die seit Jahren auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, führt an, dass sie aufgrund ihrer drei Katzen nicht Vollzeit arbeiten kann. Sie betont, dass die Tierarztkosten so hoch wären, dass ein Vollzeitjob sich für sie nicht lohnen würde. Zusammen mit ihrem 24-jährigen Sohn Jan bezieht sie Bürgergeld und arbeitet lediglich in einem Minijob, der ihr maximal 160 Euro pro Monat einbringt so der Westdeutsche Rundfunk.
Die finanzielle Lage der Bürgergeldempfänger
In ihrer gemeinsamen Dreizimmerwohnung lebt das Duo mit einem monatlichen Budget von 1.100 Euro. Sandra beschreibt ihren Alltag als geprägt von Haushaltsaufgaben, Pflege der Katzen und dem Genuss von Zigaretten. Diese Lebensweise wirft Fragen auf, insbesondere da Jan feststellt, dass sie mit dem Bürgergeld besser schlafen können als mit einem Vollzeitjob
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Allerdings stellt die Situation von Sandra und Jan eine Ausnahme dar. Die Mehrheit der Bürgergeldempfänger ist bestrebt, eine Arbeit zu finden, um ihre finanzielle Lage zu verbessern. Die Struktur des Bürgergeldes bietet zwar ein Existenzminimum, jedoch sind die finanziellen Verpflichtungen für die Essenz des Lebens darauf ausgelegt und nicht für Haustiere. Das Jobcenter deckt keine Kosten für die Unterhaltspflege von Tieren wie Futter oder Tierarztbesuche ab. Ein Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg hat klar gestellt, dass Haustiere nicht Teil des Existenzminimums sind, es gibt allerdings Ausnahmen in besonderen Fällen berichtet echo24.
Regulierungen und Ausnahmen für Haustiere
Die Haltung von Haustieren ist Bürgergeldempfängern zwar erlaubt, doch sie müssen die damit verbundenen Kosten selbst tragen. Das Jobcenter übernimmt nur in Ausnahmefällen, etwa aus medizinischen Gründen, Kosten für die Haustiere, zu denen bisher keine gerichtlichen Entscheidungen bekannt sind. Sozialhilfeempfänger, einschließlich derjenigen in der Bürgergeldregelung, sollten sich daher vor der Anschaffung eines Tieres über die anfallenden Kosten im Klaren sein.
Die Diskussionen rund um das Bürgergeld und die Herausforderungen, die viele Empfänger erleben, verdeutlichen die Komplexität der sozialen Absicherung in Deutschland. Trotz bescheidener Lebensumstände ist es wichtig, dass diese Menschen die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe und einen Weg zurück in das Arbeitsleben finden.