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Alarmstimmung in Bayern: Maul- und Klauenseuche bedroht unsere Bauern!

Bauerngruppen in Bayern sind alarmiert: Ein Fall von Maul- und Klauenseuche in Deutschland könnte den Agrarsektor gefährden. Marktverwerfungen und Exportstopps drohen. Was bedeutet das für die Zukunft?

Bayerische Bauern sind erneut in großer Sorge, nachdem ein Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Norddeutschland gemeldet wurde. Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes, bezeichnete die aktuelle Situation als Hiobsbotschaft und äußerte erhebliche Ängste in der Landwirtschaft. Deutschland hat durch diesen Fall seinen Status als MKS-freies Land verloren, was nicht nur für die bayerischen Landwirte, sondern auch für den gesamten Agrarsektor potenziell schwerwiegende Marktauswirkungen haben könnte. Länder wie Südkorea haben bereits Maßnahmen ergriffen und importieren keine Produkte mehr aus Deutschland, was den Druck auf die Marktpreise weiter erhöhen könnte.

Das Bayerische Umweltministerium beobachtet die Lage aufmerksam. Es steht im Austausch mit anderen Bundesländern und dem Bund, um die Entwicklung zu bewerten. Trotz der Besorgnis sind die bayerischen Behörden vorbereitet und fordern die Landwirte auf, Verdachtsfälle unverzüglich zu melden. MKS ist zwar hochansteckend für Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, stellt jedoch keine Gefahr für den Menschen dar.

Kritik an der Agrarpolitik

Der erste MKS-Ausbruch in Deutschland seit rund 35 Jahren wurde in einer Wasserbüffelherde in Brandenburg festgestellt. Diese Situation hat die Landwirte dazu veranlasst, nach der nächsten Bundestagswahl einen Kurswechsel in der Agrarpolitik zu fordern. Sie kritisieren unter anderem, dass Korrekturen in der Politik unzureichend sind und fordern eine Rückführung von Vergünstigungen für Agrardiesel. Auch die überbordende Bürokratie sowie fehlende Planungssicherheit stehen auf der Liste der Probleme, die angegangen werden müssen.

Die Situation wird auch von der Weltorganisation für Tiergesundheit verfolgt, die Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ entzogen hat. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bereits angekündigt, dass Ausfuhren von Milch und Fleisch in Länder außerhalb der EU stark beeinträchtigt sein werden, da die notwendigen Zertifikate zur MKS-Freiheit nicht mehr ausgestellt werden können.

Globale Auswirkungen und Maßnahmen

Die betroffenen Exporte umfassen nicht nur frische Produkte, sondern auch Häute, Felle, gesalzene Naturdärme, Samen und Blutprodukte. Südkorea hat bereits Anfang Januar den Import von deutschem Schweinefleisch gestoppt. Für rund 360 Tonnen, die nach Südkorea geliefert wurden, steht nun eine Quarantäneuntersuchung an. Die Zunahme des globalen Handels und des Reiseverkehrs erhöht zudem das Risiko einer Wiedereinschleppung und Ausbreitung von MKS in Europa, was die Situation zusätzlich kompliziert.
PNP berichtet, dass die letzte MKS in Deutschland 1988 in Niedersachsen aufgetreten ist, während der letzte größere Ausbruch in Europa im Jahr 2011 aus Bulgarien gemeldet wurde.

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat zudem bestätigt, dass Menschen praktisch nicht empfänglich für das MKS-Virus sind und pasteurisierte Milch sowie Fleischprodukte unter den hygienischen Bedingungen in Deutschland keine Gefahr darstellen. Allerdings bleibt die Seuche eine der wirtschaftlich bedeutsamsten Tierseuchen, dessen Symptome, wie hohes Fieber und Blasenbildung, eine frühzeitige Erkennung erfordern, um eine Ausbreitung zu verhindern. Bei positivem Nachweis eines MKS-Falls wird der gesamte Tierbestand des betroffenen Betriebs in der Regel getötet.

Die Erzeuger in Bayern und anderen Bundesländern müssen nun alles daransetzen, die Ausbreitung der Seuche zu verhindern und gleichzeitig auf einen Paradigmenwechsel in der Agrarpolitik drängen, um die existentiellen Sorgen der Branche ernsthaft anzugehen.

Für die kommenden Wochen werden alle Beteiligten wachsam bleiben müssen, um die ernsthaften Bedrohungen, die MKS für die deutsche Landwirtschaft darstellt, abzuwehren. Agrarheute informiert, dass es dringend notwendig ist, mögliche Infektionsquellen zu identifizieren und zu isolieren.

Zusätzlich warnt Proplanta, dass illegale Importprodukte aus betroffenen Gebieten eine ernsthafte Bedrohung für die europäische Landwirtschaft darstellen und daher rigoros kontrolliert werden müssen.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.agrarheute.com
Referenz 3
www.proplanta.de
Quellen gesamt
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