
Viktoriia Karakatsii, eine 22-jährige Studentin aus der Ukraine, wird am 20. Januar 2025 mit dem angesehenen DAAD-Preis 2024 ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet um 12.45 Uhr im International Office der Universität des Saarlandes statt. Der DAAD-Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und würdigt herausragende Leistungen internationaler Studierender an deutschen Universitäten. uni-saarland.de berichtet, dass Viktoriia zum ersten Mal in Deutschland als Teil des Erasmus+ Programms kam, nachdem sie im Sommer 2022 aus der Ukraine floh. Sie war zuvor an der Petro Mohyla Black Sea National University eingeschrieben, wo sie 2019 ihr Bachelorstudium begann.
Im Wintersemester 2023/24 begann sie ihr Masterstudium in „American Studies/British Studies/English Linguistics“. Ihr Engagement geht über akademische Leistungen hinaus; sie nimmt aktiv an einem Global Classroom Projekt der Universität des Saarlandes teil, das von Professorin Astrid Fellner initiiert wurde. Das Projekt, das sich mit Multimedia-Beiträgen über Grenzgebiete beschäftigte, erhielt aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine 2022 besondere Bedeutung. Dies zeigt den engen Zusammenhang zwischen ihrem persönlichen Schicksal und den Themen, die sie studiert.
Außergewöhnliches Engagement für andere
Professorin Fellner beschreibt Viktoriia als wissensdurstig und kritisch, mit überdurchschnittlichen Leistungen. Ihre Rolle als „Kulturbotschafterin“ zeigt ihr Engagement für geflüchtete Studierende. Auf TikTok informiert sie über das Studentenleben in Deutschland sowie über Themen wie Erasmus und den Bewerbungsprozess. Darüber hinaus arbeitet sie als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl von Professorin Fellner, wo sie Poster und Programme erstellt und die sozialen Medien betreut.
Viktoriias akademische Arbeit beschäftigt sich mit „Grenzen“ und Kriegserfahrungen, was in Verbindung mit ihren gemeinnützigen Projekten steht. Sie ist seit zwei Jahren ehrenamtlich im Verein „UkraineFreundeSaar“ aktiv, wo sie Veranstaltungen zur Unterstützung der Ukraine dokumentiert. Ihre künstlerischen Beiträge umfassen eine Fotoserie, die geflüchtete ukrainische und deutsche Musiker in Saarbrücken porträtiert.
Ein weiteres beeindruckendes Projekt, an dem sie beteiligt war, ist der Dokumentarfilm „Mein Leben – mein Film: Gestern, Heute, Morgen“. Dieser Film wurde im Spätsommer und Herbst 2024 produziert, wobei Viktoriia die Protagonisten interviewte, dem Regisseur assistierte und für den Filmschnitt verantwortlich war. Die Uraufführung des Films fand im Rahmen der Interkulturellen Woche 2024 statt.
DAAD-Preis als Ansporn
Der DAAD-Preis wird seit über zehn Jahren vergeben und zielt darauf ab, internationale Studierende an deutschen Universitäten sichtbar zu machen. Jedes Jahr wird der Preis an Studierende verliehen, die nicht nur akademische Exzellenz zeigen, sondern auch eine Verbindung zwischen ihren eigenen Geschichten und der deutschen Gesellschaft schaffen. daad.de hebt hervor, dass diese Preisträger zukünftige Partner Deutschlands in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft repräsentieren.
Seit 2016 setzt sich der DAAD zudem für die Integration geflüchteter Studierender an Hochschulen ein, unterstützt durch das Programm „Welcome – Studierende engagieren sich für Geflüchtete“. Dies zeigt sich auch in der Vergabe des Welcome Preises, der innovative Initiativen zur Integration würdigt. daad.de beschreibt die ihnen zugrunde liegende Zielsetzung, Strukturen für die Unterstützung geflüchteter Studierender in Deutschland nachhaltig zu gestalten.
Viktoriia Karakatsii steht exemplarisch für das Potenzial, das geflüchtete Studierende in Deutschland mitbringen. Ihr Engagement, ihre akademischen Leistungen und ihre Fähigkeit, ihrer Gemeinschaft beizutragen, machen sie zu einer würdigen Preisträgerin des DAAD-Preises 2024.