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Oliviero Toscani: Der provokante Star-Fotograf ist tot!

Der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani ist im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Bekannt für kontroverse Benetton-Werbung, bleibt sein Einfluss auf die Fotografie unvergessen.

Oliviero Toscani, der italienische Star-Fotograf, ist im Alter von 82 Jahren nach einer schweren Krankheit verstorben. Die Todesmeldung wurde von der Nachrichtenagentur Ansa verbreitet, basierend auf Informationen seiner Familie, die mitteilte, dass er „seine nächste Reise angetreten“ habe. Toscani litt zuletzt an Amyloidose, einer unheilbaren Krankheit, die zu Organversagen führt. Im August 2023 gab er in einem Interview bekannt, dass er an dieser Erkrankung leide und sich einer experimentellen Behandlung unterzogen hatte.

Toscani wurde insbesondere durch seine provokanten Werbekampagnen für die Modemarke Benetton bekannt, für die er über 15 Jahre lang arbeitete, hauptsächlich in den 80er und 90er Jahren. Seine Zusammenarbeit mit der Marke endete 2020 nach einer kurzen Rückkehr. Eugenio Giani, Präsident der Toskana, würdigte Toscani posthum als „Meister der Fotografie und Freigeist“.

Prägnante Werbebotschaften und gesellschaftskritische Ausdrucksweise

Die Arbeiten von Toscani waren oft politisch aufgeladen und schockierend. Zu seinen bekanntesten Fotografien gehören Bilder, die unter anderem einen küsser Priester und eine Nonne, blutverschmierte Neugeborene sowie Aids-Kranke auf dem Sterbebett zeigen. Diese Aufnahmen wurden häufig von Kritikern als unangemessen oder geschmacklos angesehen, doch wurden sie auch als ein Versuch gewertet, starke gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Krieg, Armut und HIV/AIDS zu thematisieren. Tatsächlich wurden einige seiner Kampagnen von vielen als extrem innovativ angesehen, die Grenzen der Werbung weitete und Diskussionen über gesellschaftliche Missstände anregte, besonders die Kopfe der bekanntesten Kampagne „United Colors of Benetton“.

Toscani, geboren 1942 in Mailand, begann seine Karriere in den 1960er Jahren und studierte Fotografie und Grafikdesign in Zürich. Er war ein Pionier in der Verwendung unkonventioneller Techniken. Neben seiner Rolle als Kreativdirektor bei Benetton von 1982 bis 2000 schuf er einige der umstrittensten und bekanntesten Werbekampagnen der Marke, die oft konfrontativ waren und die Öffentlichkeit zum Nachdenken anregen wollten.

Sein Erbe und kommende Ausstellungen

Oliviero Toscani wird als einflussreicher und innovativer Künstler in Erinnerung bleiben, dessen Werke über die Grenzen der Werbung hinausgingen. In seiner Karriere hat er viele Ausstellungen geschaffen, die auch in Deutschland gezeigt wurden, und er hat die kreative Landschaft nachhaltig geprägt. Das Museum für Gestaltung Zürich plant eine umfassende Ausstellung mit dem Titel „Oliviero Toscani: Fotografie und Provokation“, die vom 12. April bis 15. September 2024 stattfinden wird. Diese Ausstellung wird eine hervorragende Gelegenheit sein, die Facetten von Toscanis Werk zu erkunden und die Debatten, die er angestoßen hat, weiterzuführen.

Die Hinterlassenschaft von Toscani wird nicht nur in seinen ikonischen Fotografien, sondern auch in der Art und Weise weiterleben, wie er gesellschaftliche Themen durch seine Kunst ansprach. Sein Tod markiert das Ende eines Kapitels in der Welt der Fotografie, das durch provokante und tiefgründige Gesellschaftskritik geprägt war.

Für mehr über seine Schockwerbung und Kampagnen besuche Spiegel. Weitere Informationen sind auch auf museum.de verfügbar.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.spiegel.de
Referenz 3
www.museum.de
Quellen gesamt
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