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Verlässliche Wohnungsbaupolitik gefordert: Ein Appell an die Politik!

Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel fordert eine verlässliche Wohnungsbaupolitik von der neuen Bundesregierung, um die sinkende Wohneigentumsquote in Deutschland zu stabilisieren. Dringende politische Lösungen sind nötig.

Vor dem Hintergrund einer sinkenden Wohneigentumsquote in Deutschland hat der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) an die künftige Bundesregierung appelliert, eine verlässliche Wohnungsbaupolitik zu etablieren. BDB-Präsidentin Katharina Metzger betont, dass Bauherren Sicherheit benötigten und sich keine zusätzlichen Risiken durch neue Klimaschutzauflagen wünschen. Der Aufruf zur Schaffung stabiler Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau wird von Matthias Günther, Chef-Ökonom des Pestel-Instituts, unterstützt. Er stellt fest, dass Unsicherheiten die Bereitschaft verringern, Wohneigentum zu erwerben. Günther fordert daher eine politische Planungsperspektive von mindestens zwanzig Jahren.

Die Dringlichkeit dieser Forderungen verdeutlicht die aktuelle Situation: Die Wohneigentumsquote in Deutschland lag 2022 bei 43,6 Prozent und ist im europäischen Vergleich sehr niedrig. Im gesamten OECD-Raum hat Deutschland die zweitschlechteste Quote, nur die Schweiz steht noch schlechter da. Eine neue Studie des IPS Eduard Pestel Instituts im Auftrag des „Verbändebündnis Wohneigentum“ thematisiert diese Problematik und beleuchtet die Bedeutung von Wohneigentum für die soziale Sicherung sowie den Klimaschutz.

Fokus auf einkommensschwache Haushalte

Die Studie richtet sich besonders an Haushalte mit mittlerem bis niedrigem Einkommen, deren finanzielle Lage entscheidend für die Bildung von Wohneigentum ist. Altersarmut wird zunehmend auch als Mieterarmut identifiziert. Die Förderung der Wohneigentumsbildung könnte somit langfristig zur Verringerung von Armutsgefährdungen beitragen. Die Kernzielgruppe der Studie sind Haushalte mit monatlichen Einkommen zwischen 1.400 und 3.500 Euro sowie jüngeren Bezugspersonen im Alter von 25 bis 40 Jahren.

Ein zentrales Ziel der Bundesregierung ist der Bau von 400.000 Wohneinheiten, wobei Wohneigentum als bedeutender Baustein angesehen wird. Um diese Zielsetzung zu erleichtern, könnten steuerliche Freibeträge bei der Grunderwerbsteuer von bis zu 250.000 Euro pro Erwachsenen und 150.000 Euro pro Kind in Betracht gezogen werden. Die Politik wird dringend aufgefordert, die Steuerlast für Bauherren zu reduzieren, was auch einen Bezug zur Wettbewerbsfähigkeit der Bauwirtschaft hat.

Wohneigentum als Chance für erneuerbare Energien

In Deutschland stehen mehr als 16 Millionen Einfamilien- und Zweifamilienhäuser, welche ein erhebliches Potenzial für die wirtschaftliche Produktion von Strom durch Photovoltaikanlagen bieten. Laut Einschätzungen könnte die mögliche Stromproduktion in diesen Gebäuden zwischen 115 und 120 Terawattstunden (TWh) betragen, was nahezu dem gesamten Stromverbrauch der privaten Haushalte entspricht. Dies zeigt, dass ein Umdenken in der Wohnungspolitik nicht nur die Wohneigentumsquote steigern, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte.

Zusätzlich steht die Wohnungspolitik vor der Herausforderung, Anreize für den Erwerb von Eigentum zu schaffen. Hohe Grunderwerbsteuern sowie das Fehlen steuerlicher Abzugsmöglichkeiten für Hypothekenzinsen tragen dazu bei, dass Immobilien für viele nicht erschwinglich sind. Eine neue Untersuchung deutet darauf hin, dass eine Reform der Wohnungspolitik erhebliche positive Effekte auf die Wohneigentumsquote haben könnte.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch gezielte Maßnahmen wie die Senkung der Grunderwerbsteuer und die Einführung steuerlicher Abzüge für Hypothekenzinsen die Quote möglicherweise auf bis zu 58 Prozent angehoben werden könnte. Dennoch bleibt die politische Umsetzung solcher Reformen eine zentrale Forderung, um die Vermögensungleichheit zu verringern und mehr Haushalten den Weg zum Wohneigentum zu ebnen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schaffung einer verlässlichen Wohnungsbaupolitik und die Unterstützung einkommensschwacher Haushalte entscheidend für die Zukunft des Wohneigentums in Deutschland sind. Nur durch abgestimmte Maßnahmen kann es gelingen, die Wohneigentumsquote nachhaltig zu steigern und damit gleichzeitig die soziale Sicherheit zu fördern.

Für weitere Informationen, besuchen Sie ZVW, Quester und Bundesbank.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.quester.de
Referenz 3
www.bundesbank.de
Quellen gesamt
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