
Eine 43-jährige Frau aus Weingarten im Kreis Ravensburg wurde in einem bedrückenden Fall von Love Scamming Opfer eines Betrügers, der sich als Elon Musk, den CEO von Tesla, ausgab. Über einen Zeitraum von zwei Monaten kontaktierte der Unbekannte die Frau über WhatsApp von einer nigerianischen Telefonnummer, während er wiederholt von finanziellen Schwierigkeiten sprach. In der Hoffnung, dem vermeintlichen Unternehmer zu helfen, übermittelte die Frau dem Betrüger insgesamt 12.000 Euro, die entweder durch Überweisungen oder über Apple Gift Cards gezahlt wurden. Dies berichtet die Badische Neueste Nachrichten.
Der Betrüger baute im Verlauf der Kommunikation ein romantisches Vertrauensverhältnis zu der Frau auf. Sie glaubte tatsächlich, in Kontakt mit dem echten Elon Musk zu stehen. Solche Machenschaften nutzen Betrüger oft, um ihre Opfer emotional zu manipulieren. Laut der Frankfurter Allgemeine Zeitung ist Love Scamming eine verbreitete Form des Heiratsschwindels, bei der falsche Profile in sozialen Medien oder Dating-Apps Menschen kontaktieren und um Geld bitten.
Warnzeichen und Prävention
Die Polizei hat darauf hingewiesen, dass bei Verdacht auf Love Scamming bestimmte Warnzeichen beachtet werden sollten. Dazu gehören schnelle Liebeserklärungen, kurzfristig abgesagte Treffen und wiederholte Geldforderungen. Wer in einer ähnlichen Situation ist, sollte unbedingt aufpassen, niemals Geld an Personen zu überweisen, die man noch nie getroffen hat. Im Falle eines Betrugs wird geraten, Screenshots der Nachrichten zu speichern, Bilder zu überprüfen und den Kontakt zu der betreffenden Person abzubrechen sowie die Nummer zu blockieren.
Online-Dating-Betrug hat zur Pandemietide zugenommen, da Isolation und Einsamkeit viele Menschen anfällig für manipulative Kontakte machen. Laut Comparitech verloren 2022 in den USA die Opfer von „Romance Scams“ insgesamt 1,3 Milliarden Dollar, was einen Anstieg von 78 % im Vergleich zu 2020 darstellt. Die häufigsten Verluste betreffen Personen über 65 Jahre, während Frauen mittleren Alters häufig als Zielgruppe ausgewählt werden.
Die Zunahme solcher Betrügereien ist alarmierend. In Australien wurden 2022 durch Betrug insgesamt 568 Millionen Dollar verloren, davon 40,6 Millionen Dollar durch „Romance Scams“. Betrüger bedienen sich zunehmend Sozialen Medien und Messaging-Diensten, um ihre Lügen zu verbreiten und Vertrauen zu erwecken. Diese Methoden haben sich besonders während der Pandemie ausgeweitet, als viele Menschen nach emotionaler Verbindung suchten.