
Das Jahr 2025 hat begonnen, und zahlreiche Menschen haben sich gute Vorsätze gesetzt, insbesondere in Bezug auf ihre Gesundheit. Trotz dieser Bemühungen zeigt eine aktuelle Umfrage der Versicherung Da Direkt, dass viele Menschen ärztliche Vorsorgeuntersuchungen vernachlässigen. Dr. Gerhard Haas, ein Hausarzt aus Regensburg, unterstreicht die Bedeutung der frühen Erkennung von Krankheiten: „Je früher eine Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen“.
Viele ernsthafte Erkrankungen, wie Diabetes Typ 2 oder bestimmte Krebsarten, verlaufen im Frühstadium ohne erkennbare Symptome. Ironischerweise nehmen laut der Umfrage nur 37 Prozent der Befragten regelmäßige Check-ups beim Hausarzt in Anspruch, die ab einem Alter von 35 Jahren alle drei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Früherkennung und Impfungen
Die Situation gestaltet sich auch bei Krebsfrüherkennungen alarmierend: Rund jeder dritte Mann hat noch nie an einer solchen Untersuchung teilgenommen, bei Männern liegt dieser Wert bei etwa 16 Prozent. Auch bei Schutzimpfungen zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den Generationen. Während lediglich 10 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nie geimpft wurden, liegt dieser Wert bei den 70- bis 79-Jährigen nur bei 1,7 Prozent.
Das Gesundheitsministerium erklärt, dass gesetzliche Krankenkassen ihren Versicherten regelmäßig zu wichtigen Früherkennungsuntersuchungen wie der Darm-, Gebärmutterhals- und Brustkrebsuntersuchung einladen. Diese Maßnahmen sind nicht nur wichtig, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen, sondern auch ein zentraler Bestandteil des Leistungsumfangs der gesetzlichen Krankenversicherung. Männer ab 65 Jahren haben seit 2018 Anspruch auf eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas, während seit Oktober 2021 auch ein Test auf Hepatitis B und C für Personen ab 35 Jahren angeboten wird.
Öffentliches Bewusstsein und Herausforderungen
Obwohl ein wachsendes Bewusstsein für Vorsorgeuntersuchungen festgestellt wird, bleibt noch viel zu tun. René Billing, Vorstand von Da Direkt, äußert Besorgnis über die Defizite bei der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere unter Männern und jungen Menschen. Dr. Haas fordert zusätzliche Anstrengungen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und mehr Anreize durch die Krankenkassen.
Ein Blick auf die Zahngesundheit zeigt, dass nur 58 Prozent der Männer und 66 Prozent der Frauen mindestens einmal jährlich einen Zahnarzt aufsuchen. Auch bei der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen nehmen lediglich etwa 15 Prozent jährliche Hörtests wahr, die für die Vorbeugung von Demenzerkrankungen wichtig sein können. Billing kritisiert die geringe Nutzung von Vorsorgeuntersuchungen in Anbetracht der möglichen ernsthaften Konsequenzen eines späten Eingreifens.
Die Herausforderungen der Gesundheitsförderung sind komplex und wurden zwischen 2014 und 2022 in verschiedenen Forschungsverbünden untersucht. Ziel dieser Studien war es, die Evidenzgrundlagen im Bereich der Primärprävention und Gesundheitsförderung weiterzuentwickeln, um strukturelle Rahmenbedingungen und neue Zugangswege zu identifizieren. Diese Erkenntnisse zeigen, wie wichtig ein flexibles Methodenspektrum, einschließlich digitaler und analoger Wege, insbesondere in Zeiten der COVID-19-Pandemie, ist.
Um dem Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung Rechnung zu tragen, gibt es seit 2010 Initiativen, die die Menschen zu einem proaktiveren Umgang mit ihrer Gesundheit anregen sollen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KVB) macht deutlich, dass die Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen in Deutschland unzureichend bleibt.
Angesichts dieser Fakten ist es entscheidend, dass die Bürger ihren Gesundheitszustand aktiv überwachen und die Angebote der gesetzlichen Krankenkassen nutzen. Ziel muss es sein, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu identifizieren und adäquat zu handeln.
Weitere Informationen und Details zur Früherkennung und den entsprechenden Programmen finden Sie auf den Webseiten von pnp.de, bundesgesundheitsministerium.de und pmc.ncbi.nlm.nih.gov.