
In einer bedeutenden Entwicklung für den Nationalpark Schwarzwald hat die baden-württembergische Landesregierung neue Zusagen zur geplanten Erweiterung des Parks gemacht. Dies geschah auf Grundlage der Bedenken von Anwohnern und wird von Landesumweltministerin Thekla Walker in Baiersbronn bekanntgegeben. Entscheidende Maßnahmen betreffen die Erhaltung und Weiterentwicklung der Infrastruktur im Erweiterungsgebiet.
Die Erweiterung zielt darauf ab, sowohl den naturbelassenen Charakter des Parks zu bewahren als auch den Bedürfnissen der Anwohner Rechnung zu tragen. Besonders entlang der besiedelten Gebiete, wie dem Langenbachtal, sind weiterhin Eingriffe in den Wald möglich. Dabei wird hervorhebt, dass vom Borkenkäfer befallene Fichten in diesen Zonen entnommen werden dürfen, um ein Absterben der Waldlandschaft zu verhindern.
Erweiterungsdetails und lokale Bedenken
Am 4. November 2024 stimmte der Nationalparkrat einstimmig der Vereinbarung zur Erweiterung zu, nachdem die Regierungskoalition Ende Oktober auf eine Einigung kam. Ministerpräsident Kretschmann würdigt den Fortschritt und sieht große Chancen für Natur, Tourismus und die Region. Der Nationalpark wird dadurch von 10.062 Hektar auf etwa 11.500 Hektar wachsen.
Ein zentraler Aspekt der Erweiterung ist der sogenannte „Lückenschluss“, der die beiden bisherigen Teilstücke des Nationalparks miteinander verbinden soll. Die Flächen der Waldgenossenschaft Murgschifferschaft werden im Austausch gegen Staatswaldflächen getauscht. Bereiche, die bisher außerhalb des Schutzgebiets lagen, einschließlich des Langenbachtals, werden künftig integriert.
Nachhaltigkeit und Naturschutz
Ein weiteres Ziel der Erweiterung ist die Schaffung von Pufferzonen zum Schutz vor dem Borkenkäfer, die weiterhin bewirtschaftet werden sollen. Im Kerngebiet des Nationalparks, wo Menschen in der Regel keinen Einfluss mehr auf die Natur nehmen, bleibt die bestehende Entwicklungs- und Kernzone unverändert.
Die Herausforderung, Schutzziele mit Tourismus zu verbinden, ist in Nationalparks oft groß. Schutzgebietsmanagement muss den Besucherverkehr und menschliche Störungen steuern, um die Biodiversität langfristig zu sichern. Forschungsergebnisse aus dem Nationalpark Bayerischer Wald zeigen, wie wichtig es ist, menschliche Einflüsse auf Wildtierverhalten zu verstehen und entsprechende Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Der Nationalpark Schwarzwald hat sich das Ziel gesetzt, in der kommenden Zeit konkrete Schritte mit betroffenen Kommunen und Behörden zu erarbeiten.
Regierungschef Kretschmann und Umweltministerin Walker setzen sich intensiv dafür ein, dass die anstehenden Entscheidungen über die Erweiterung verdeutlichen, dass der Nationalpark Schwarzwald als einziges Großschutzgebiet in Südwestdeutschland eine besondere öffentliche Wirkung entfaltet.
Der Nationalparkrat wird Ende Januar 2025 endgültig über die Expansion entscheiden, bevor das Gesetzgebungsverfahren zur Anpassung des Nationalparkgesetzes in Gang gesetzt wird. Dies ist ein entscheidender Schritt, um zukünftige Herausforderungen im Bürokratieprozess zu bewältigen und die langfristige Erhaltung der einzigartigen Flora und Fauna des Parks zu sichern.
Für weitere Informationen und Details zur Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald können Sie die Berichte von Südkurier, Nationalpark Schwarzwald und zu relevanten Forschungsprojekten von Nationalpark Bayerischer Wald konsultieren.