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Zahl der Organspenden in Bayern steigt – 1118 Menschen warten verzweifelt!

Die Organspenden in Bayern steigen, während bundesweit stagnieren. Trotz gestiegener Zahlen warten über 1100 Menschen auf lebensrettende Organe. Welche Reformen sind nötig, um Spenderbereitschaft zu erhöhen?

Die Organspenden in Deutschland und insbesondere in Bayern stehen im Fokus aktueller Diskussionen. Laut der PNP ist die Zahl der Organspender in Bayern im letzten Jahr gestiegen. Dieser Anstieg ist jedoch vor dem Hintergrund eines dringenden Bedarfs an Organen für todkranke Patienten sowie stagnierender bundesweiter Zahlen zu betrachten. Am Silvester 2025 warteten 1.118 Menschen in Bayern auf ein benötigtes Organ.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) berichtet, dass die Zahl der Organspender in Bayern von 126 auf 157 gestiegen ist, während die Gesamtanzahl der gespendeten Organe von 360 auf 496 anstieg. Im deutschlandweiten Vergleich sank die Zahl der Spender leicht, von 2.877 auf 2.854. Dies wirft Fragen zur Spendenbereitschaft in Deutschland auf, die international als gering erachtet wird.

Bedarf und Herausforderungen

Mit insgesamt 1.159 benötigten Organen zum Jahreswechsel wird deutlich, dass die Transplantationsmöglichkeiten oft die einzige Überlebenschance für betroffene Erkrankte darstellen. Insbesondere die Niere steht mit 871 benötigten Organen an der Spitze, gefolgt von Herzen (104), Lebern (97), Lungen (52) und Bauchspeicheldrüsen (35).

Bundesweit warten 8.260 Menschen auf eine Organspende. In Bayern liegt die Organspenderquote bei 12,0 pro eine Million Einwohner, was das Bundesland im Mittelfeld relativ zu anderen Regionen positioniert. Im Vergleich dazu verzeichnet Hamburg mit 27,2 Spendern pro Million Einwohner die höchste Quote, während Brandenburg mit 4,7 und Rheinland-Pfalz mit 8,5 die niedrigsten Werte aufweisen.

Die Debatte um Organspenderegelungen

Die Problematik um die Organspendebereitschaft in Deutschland wird von bpb weiter erörtert, indem auf die Notwendigkeit von Reformen hingewiesen wird. Im Jahr 2018 waren in Deutschland rund 10.000 Patienten auf Organspenden angewiesen, doch tatsächlich gab es nur 955 Organspender. Die aktuelle Regelung, bei der die Zustimmung des Verstorbenen für eine Organentnahme notwendig ist, wird immer wieder hinterfragt.

Eine Reform, die von verschiedenen politischen Fraktionen diskutiert wird, umfasst die Einführung einer doppelten Widerspruchslösung, bei der jeder, der nicht zu Lebzeiten widerspricht, automatisch als Organspender gilt. Alternativ wird eine erweiterte Entscheidungslösung vorgeschlagen, bei der Bürger beim Abholen neuer Ausweisdokumente zu ihrer Spendenbereitschaft befragt werden.

Vergleich mit europäischen Nachbarn

Internationale Vergleiche zeigen, dass Deutschland mit 9,3 Spendern pro Million Einwohner hinter Ländern wie Spanien (46,9), Belgien (30,7) und Slowenien (18,9) zurückbleibt. Laut der Statista betrug die Organspenderrate in Deutschland zuletzt 10,3 pro Million Einwohner, was die Notwendigkeit einer politischen und gesellschaftlichen Neubewertung unterstreicht.

In Spanien gilt die Widerspruchslösung, die eine deutlich höhere Organspenderquote begünstigt. Hier sind pro Million Einwohner über 46 postmortale Organspender registriert. Darüber hinaus zeigt ein Vergleich mit den USA, wo 58 % der Bevölkerung als Organspender registriert sind, dass gut funktionierende Strukturen und Anreize entscheidend sind, um die Spendenbereitschaft zu erhöhen.

Insgesamt bleibt das Thema Organspende ein zentrales gesellschaftliches Anliegen, das nicht nur die Politik, sondern auch jeden Einzelnen betrifft. Es ist an der Zeit, dass Deutschland von den erfolgreichen Modellen in anderen Ländern lernt und den Fokus verstärkt auf die Förderung der Organspende legt.

Referenz 1
www.pnp.de
Referenz 2
www.bpb.de
Referenz 3
de.statista.com
Quellen gesamt
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