
Am 10. Januar 2025 meldet die Nachrichtenagentur Al Jazeera schwere Kämpfe in der Ukraine. In der Stadt Siversk wurden zwei Zivilisten durch russischen Beschuss getötet, wie Gouverneur Vadym Filaskhin bestätigte. Gleichzeitig wurden in Kamyanka-Dniprovska, einem von Russland kontrollierten Gebiet in der Region Zaporizhia, ebenfalls zwei Menschen durch ukrainisches Feuer getötet, berichtete der von Moskau ernannte Gouverneur Yevgeny Belitsky.
Am Mittwoch ereignete sich ein russischer gelenkter Bombenangriff in einem ukrainisch gehaltenen Gebiet, bei dem mindestens 13 Zivilisten getötet und rund 30 weitere verletzt wurden. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor festgestellt, dass Russland seit Beginn der umfassenden Invasion mehr als 51.000 gelenkte Luftbomben gegen die Ukraine eingesetzt hat.
Strategische Veränderungen und Drohneneinsatz
Die Lage an der Front verschärft sich weiter. Russische Streitkräfte haben einen Brückenkopf auf der ukrainischen Seite des Oskil-Flusses etabliert, was auf zunehmende Schwierigkeiten der Ukraine hinweist. Der Oskil-Fluss galt bislang als de facto Frontlinie im Osten des Landes.
Um die militärische Situation zu stabilisieren, wird eine internationale Koalition, angeführt von Großbritannien und Lettland, 30.000 unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) nach Kiew senden. Dies könnte der Ukraine helfen, ihre Verteidigungsfähigkeiten entscheidend zu verbessern. Die EU-Luftsicherheitsbehörde (EASA) hat zudem non-europäische Fluggesellschaften gewarnt, den westlichen russischen Luftraum zu betreten, da das Risiko besteht, von russischen Luftverteidigungssystemen angegriffen zu werden.
Der Absturz eines Flugzeugs der Azerbaijan Airlines in Kasachstan, der mindestens 38 Menschen das Leben kostete, verdeutlicht die Gefahren, die von der militärischen Eskalation in der Region ausgehen.
Drohnenangriffe auf russische Flotte
Ein weiterer Aspekt der Konfliktes ist der Einsatz ukrainischer Drohnen. Am 6. November wurden die russischen Kriegsschiffe „Tatarstan“ und „Dagestan“ im Kaspischen Meer mit modifizierten Ultraleichtflugzeugen vom Typ Aeroprakt A-22 getroffen. Diese Schiffe, die sich über tausend Kilometer von der Frontlinie im Hafen von Kaspijsk befinden, tragen Kalibr-Marschflugkörper. Der genaue Grad der Schäden bleibt unklar, aber die Angriffe verringern kurzfristig die Bedrohung durch diese Marschflugkörper für die Ukraine, so ZDF.
Zudem hat Russland neue Taktiken mit Shaheed/Geran-Drohnen getestet. Diese Drohnen fliegen in geringer Höhe, was sie schwerer zu erkennen macht und die ukrainische Flugabwehr herausfordert. Ein einschneidendes Ereignis war der Angriff einer Drohne auf ein Wohnhochhaus, in dem die Residenz des estnischen Botschafters untergebracht war, wobei der Diplomat jedoch unverletzt blieb.
Militärische Entwicklungen im Donbass
Im Donbass zeigt sich, dass die russischen Truppen im Süden weiter vorrücken konnten, während ukrainische Gegenangriffe weitgehend erfolglos bleiben. Gleichzeitig stehen die ukrainischen Streitkräfte aufgrund von Munitionsknappheit unter Druck und setzen FPV-Drohnen ein. Zudem ist eine Integration nordkoreanischer Soldaten in russische Einheiten in Arbeit, um Interoperabilitätsprobleme zu überwinden.
Inmitten dieser militärischen Entwicklungen hat Generalmajor Dmytro Marchenko aus medizinischen Gründen seinen Rücktritt aus der ukrainischen Armee bekannt gegeben.
Für weitere Informationen über die Drohneneinsätze in Russland besuchen Sie Spiegel.