
Im Jahr 2024 wurde eine alarmierende Schwelle überschritten: Die globalen Temperaturen lagen erstmals in einem vollen Jahr 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau. Al Jazeera berichtet, dass die Durchschnittstemperatur in diesem Jahr 1,6 °C höher als im Zeitraum von 1850 bis 1900 war. Diese Daten wurden vom Copernicus Climate Change Service (C3S) der Europäischen Union und dem britischen Met Office bestätigt.
Der 10. Juli 2024 stellte einen traurigen Rekord auf: An diesem Tag wurde die höchste jemals gemessene globale Durchschnittstemperatur von 17,16 °C aufgezeichnet. Trotz der alarmierenden Überschreitung von 1,5 °C warnte der C3S, dass dieser Wert nicht unbedingt dauerhaft überschritten wurde, da dies über mehrere Jahre beobachtet werden müsse. Die Ursache für diese extremen Temperaturen ist vor allem die Ansammlung von Treibhausgasen, die durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas entsteht. Laut Sky News spielte zudem das temporäre Wetterphänomen El Niño eine Rolle bei der Intensivierung der Hitze.
Globale Auswirkungen und menschliche Kosten
Die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise sind weltweit spürbar. In Kalifornien gab es verheerende Waldbrände, die mindestens 10 Menschen das Leben kosteten und Hunderte von Häusern zerstörten. Laut Umweltbundesamt zeigt der Klimawandel zudem, dass Wetterextreme wie Hitzewellen und Überschwemmungen immer häufiger auftreten. Während in Bolivia und Venezuela katastrophale Brände wüteten, litten Länder wie Nepal, Sudan und Spanien unter extremen Überschwemmungen. In Afrika sind etwa sechs Millionen Menschen in Sambia von Hunger bedroht, da die Region unter der schlimmsten Dürre seit über 100 Jahren leidet.
Dazu kommen auch die steigende Anzahl von Todesfällen durch Hitzewellen in Ländern wie Mexiko und Saudi-Arabien, die tausende von Menschenleben forderten. Die letzte Dekade gilt bereits als die heißeste seit 125.000 Jahren, und der derzeitige Zustand der Erde stellt somit eine existentielle Bedrohung für viele Ökosysteme und Gemeinschaften weltweit dar.
Politische Reaktionen und die Zukunft
Politischer Wille zur Emissionsminderung hat in vielen Ländern nachgelassen. US-Präsident-elect Donald Trump bezeichnete den Klimawandel als „Schwindel“, was Bedenken hinsichtlich zukünftiger politischer Maßnahmen aufwirft. Chukwumerije Okereke von der Universität Bristol beurteilte das Überschreiten der 1,5 °C-Marke als „weckruf“ für alle politischen Akteure, die dringende Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen sollten.
Die Wissenschaftler fordern, dass die Klimaziele des Pariser Abkommens weiterhin verfolgt werden, um noch schlimmere Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Der Copernicus-Direktor Carlo Buontempo hebt hervor, dass „die Zukunft des Klimas in den Händen der Menschen“ liege und sofortige Maßnahmen unerlässlich sind, um verheerende Folgen abzuwenden.
Zusammenfassend zeigt der Trend, dass ohne entschlossene körperliche und wirtschaftliche Anstrengungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen die globale Erwärmung weiter voranschreiten könnte, möglicherweise im Vergleich zum vorindustriellen Niveau um bis zu 5,7 °C bis Ende des 21. Jahrhunderts. Die Notwendigkeit eines sofortigen Klimaschutzes ist also dringender denn je.