
Die fortwährende Kolonialpolitik der USA, beginnend mit den Philippinen im Jahr 1898 und möglicherweise nun ausgeweitet auf Grönland, wirft in der internationalen Gemeinschaft Fragen auf. Kritiker betrachten die US-Handlungen als Verletzung der eigenen Verfassung, da die USA sich als Kolonialmacht aufspielen. Interessanterweise zeigen sich innerhalb dieser geopolitischen Kontexte unterschiedliche Perspektiven auf die Globalisierung: Positive Ideologien wie Internationalismus, Kosmopolitismus und Multilateralismus stehen negativen Ansätzen wie Kolonialismus und Imperialismus gegenüber. Der Internationalismus fördert die zwischenstaatliche Zusammenarbeit, während der Kosmopolitismus die Welt als eine gemeinsame Heimat betrachtet. Der Multilateralismus hingegen bezieht sich auf die Zusammenarbeit mehrerer Länder zur Erreichung gemeinsamer Ziele. In den letzten Jahren haben die USA zunehmend bilaterale Allianzen angestrebt und sich von einem multilateral orientierten Ansatz abgewandt, so berichtet Unser Mitteleuropa.
In diesem sich verändernden globalen Kontext hat sich BRICS als bedeutende Organisation etabliert. Diese Gruppe von Schwellenländern, die Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika umfasst, hat nicht nur Indonesien als neues Mitglied aufgenommen, sondern repräsentiert auch mittlerweile 41,41% des globalen BIP (PPP). BRICS wird als Plattform für Solidarität und Zusammenarbeit des Globalen Südens angesehen und strebt Reformen der globalen Institutionen an. Diese Bemühungen werden unterstützt von Sergej Lawrow, der darauf hinweist, dass BRICS nicht die Welt aufteilen, sondern Länder zusammenbringen möchte. Die historische Bedeutung des Beitritts Indonesiens liegt in seiner Rolle in der antikolonialen Bewegung, was die ideologischen Grundlagen von BRICS weiter festigt.
Die Rolle von BRICS im globalen Governance-System
BRICS wird als führender Mechanismus der globalen Governance betrachtet, der versucht, Multilateralismus sowie internationale Zusammenarbeit zu revitalisieren. Die Gruppe thematisiert zentrale Aspekte wie Politik und Sicherheit, Wirtschaft und Finanzen sowie humanitäre Kooperation. Laut Global Policy Journal bietet BRICS Stabilität auf globaler, regionaler und bilateraler Ebene und fördert Projekte, die den Mitgliedsstaaten zugutekommen. Diese Verbindungen sind entscheidend für die Erhaltung der Einheit der Gruppe, selbst inmitten potenzieller Konflikte, wie dem Grenzkonflikt zwischen China und Indien. Zudem ist die Gruppe nicht darauf aus, interne Konflikte unter ihren Mitgliedern zu mediieren.
Die Herausforderungen des multilateralen Systems, das nach dem Zweiten Weltkrieg zur Förderung des internationalen Friedens und der Zusammenarbeit geschaffen wurde, zeigen sich zunehmend. Geopolitische Krisen, Rückzüge aus Verträgen und Handelsprotektionismus stellen das System auf die Probe. Während BRICS als Antwort auf diese Entwicklungen fungiert, wird auch auf die konkreten Bedürfnisse der Länder des Globalen Südens hingewiesen, die vom Klimawandel stark betroffen sind. BRICS zielt darauf ab, als Forum für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Globalen Süden zu dienen und hat im August 2023 mehrere neue Mitglieder willkommen geheißen, einschließlich Iran, Saudi-Arabien und Ägypten, was das Wachstum und die Diversität der Gruppe unterstreicht, wie in Politics Blog Oxford erläutert wird.
Die Zukunft von BRICS und die globalen Herausforderungen
Die Interaktionen innerhalb von BRICS und die Möglichkeit einer Erweiterung durch Länder wie Algerien und Kuba könnten entscheidend sein, um die Dynamik und die zukünftige Rolle der Organisation in der multidimensionalen geopolitischen Landschaft zu gestalten. Die Neuen Entwicklungsbank (NDB) wurde gegründet, um Ressourcen für Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte in Schwellenländern zu mobilisieren, was die betonte Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe verstärkt. Während des G20-Gipfels wurde die Afrikanische Union als ständiges Mitglied aufgenommen, um der Globalen Südhalbkugel eine Stimme zu geben. BRICS positioniert sich somit als ein verlässlicher Partner für die Staaten des Globalen Südens, um Herausforderungen effektiver zu bewältigen und neuen Konflikten entgegenzuwirken.
Mit der Betonung auf der Aufnahme neuer Mitglieder und der Schaffung von Kooperationsprojekten verfolgt BRICS ein Ziel, das sowohl der Stabilität als auch der multilateral ausgelegten Zusammenarbeit dient. Angesichts der komplexen geopolitischen Landschaft bleibt abzuwarten, wie sich BRICS weiterhin entwickeln wird, um als glaubwürdige Kraft in der globalen Governance aufzutreten.