
Am 9. Januar 2025 bewegte sich der DAX am Donnerstag kaum. Er fiel um 0,06 Prozent und schloss bei 20.317,10 Punkten. Der Handel war dünn, wobei die Bewegung des Index in einer Spanne von nicht ganz 115 Punkten blieb. Der MDAX verzeichnete unterdessen einen leichten Anstieg um 0,03 Prozent und endete bei 25.581,27 Punkten. Im Gegensatz dazu zeigte der SDAX ebenfalls kaum Bewegung, während der EuroStoxx 50 um 0,43 Prozent auf 5.017,91 Punkte zulegte. Die Länderbörsen in Frankreich, der Schweiz und Großbritannien konnten ebenfalls Gewinne verbuchen. Der Grund für die schwache Performance des DAX könnte in der Schließung der US-Börsen gelegen haben, die wegen einer Trauerfeier für den am 29. Dezember verstorbenen Jimmy Carter ausgesetzt waren. Laut Focus berichtet, dass der DAX am Mittwoch dicht unter seinem Rekordhoch von über 20.500 Punkten gestartet war, nach einem CNN-Bericht über mögliche Importzölle unter der Trump-Administration jedoch eine Kehrtwende erfuhr.
Im Einzelhandel stiegen die Aktien der Commerzbank um 2,9 Prozent, was einen Jahresgewinn von fast 7 Prozent bedeutet. Im Gegensatz dazu fiel der Kurs von Munich Re um 1,9 Prozent, da Investoren mit höheren Schadensregulierungen aufgrund der verheerenden Waldbrände in Kalifornien rechnen. Auch die Aktien von Redcare Pharmacy erfreuten sich nach einem kräftigen Wachstum durch elektronische Rezepte einer positiven Entwicklung und stiegen um 3,0 Prozent. Dagegen mussten die Porsche Holding-Aktien einen Rückgang von 2,0 Prozent hinnehmen, nachdem sie von Exane BNP auf „Underperform“ herabgestuft wurden. Weitere bemerkenswerte Bewegungen auf dem Markt zeigten sich bei Beiersdorf, deren Aktie um 0,9 Prozent nach einer Hochstufung durch Bernstein Research anstieg, während Lufthansa-Papiere von JPMorgan auf „Negative Catalyst Watch“ gesetzt und um 4,4 Prozent fielen.
Marktentwicklungen und Devisenmarkt
Der Euro fiel im heutigen Handel auf 1,0291 US-Dollar, wobei der EZB-Referenzkurs auf 1,0305 Dollar festgesetzt wurde. Auf dem Rentenmarkt sank der Rentenindex Rex um 0,23 Prozent auf 125,05 Punkte. Die Umlaufrendite stieg von 2,42 Prozent auf 2,46 Prozent, während der Bund-Future um 0,09 Prozent auf 131,46 Punkte verlor.
Carter und sein politisches Erbe
Jimmy Carter, der am 29. Dezember 2024 starb, hinterlässt ein zwiespältiges Erbe. Sein Ansatz zur US-Außenpolitik setzte einen deutlichen Fokus auf Menschenrechte und stellte damit einen Wandel von der Politik seines Vorgängers Richard Nixon dar, der während des Vietnamkriegs verstärkt Bombardierungen durchführte. Carter bemühte sich um Frieden im Nahen Osten, initiierte die Camp-David-Abkommen und erkannte China offiziell an, was den Grundstein für eine bedeutende Handelsbeziehung legte. Trotz seiner Errungenschaften wurde Carters Präsidentschaft jedoch stark von der Iran-Geiselnahme überschattet, die seinen außenpolitischen Kurs beeinträchtigte und letztlich zu seiner Niederlage bei den Wahlen 1980 beitrug.
Carter war ein Verfechter der Rückgabe des Panamakanals an Panama und setzte sich für Demokratie und Menschenrechte ein. Er unterstützte sowjetische Dissidenten und bemühte sich um ein Ende der US-Unterstützung für Diktatoren in Lateinamerika. Dennoch bleibt die Erinnerung an seinen gescheiterten Rettungsversuch während der Geiselnahme im Iran ein düsterer Punkt seines Erbes.
Die Börsen reagieren oft auf politische Ereignisse, und auch die Schließung der US-Börsen wegen Carters Trauerfeier verdeutlicht, wie stark solche Persönlichkeiten das Weltgeschehen beeinflussen können. DAX und andere Indizes müssen sich nicht nur den wirtschaftlichen, sondern auch den historischen Wellen eines solchen Erbes stellen.