
Im Sprint-Wettbewerb der Frauen beim Biathlon-Weltcup in Oberhof am 9. Januar 2025 erlebte die führende Athletin im Gesamtweltcup, Franziska Preuß, ein enttäuschendes Rennen. Bei strömendem Regen und böigem Wind musste sie sich mit dem 28. Platz zufrieden geben. Trotz ihrer bisherigen Erfolge in dieser Saison, zu denen zwei Siege und sechs Podiumsplatzierungen gehören, schaffte es die deutsche Biathletin nicht auf das Podest und nahm kritische Stellung zu den Wettkampfbedingungen. Preuß erreichte das Ziel mit drei Schießfehlern und einem Rückstand von 2:00,2 Minuten auf die siegreiche Paula Botet aus Frankreich.
Im Gegensatz zu Preuß feierte Botet ein sensationelles Comeback und sicherte sich ihren ersten Podestplatz in der Weltcupgeschichte, nachdem sie mit der Startnummer 37 ins Rennen ging und fehlerfrei blieb. Ihr bisher bestes Ergebnis war der 21. Platz bei einem Sprint in Oslo im Jahr 2023. Botets Zeit betrug 22:52,8 Minuten, und sie beendete das Rennen mit einem komfortablen Vorsprung vor der norwegischen Athletin Maren Kirkeeide – die mit nur einem Fehlschuss den zweiten Platz aus dem Rennen heraus erkämpfte (+31,1 Sekunden). Den dritten Platz nahm die Bulgarin Milena Todorova ein, ebenfalls mit einem Fehler und einem Rückstand von 35 Sekunden.
Mentale Herausforderungen und Comeback
Ein bemerkenswerter Rückkehrer im Wettbewerb war Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen, die nach einer Herzoperation vor Weihnachten wieder an den Start ging. Tandrevold zeigte eine starke Leistung und wurde 15. mit zwei Schießfehlern, was ihren Kampfgeist nach dem Eingriff unter Beweis stellte. Ihre Operation wegen Herzrhythmusstörungen war minimalinvasiv und erfolgte in einem schwierigen Moment vor den Weihnachtsfeiertagen, doch nun konnte sie beeindruckend auf die Strecke zurückkehren.
Die Bedingungen in Oberhof waren für viele Athleten herausfordernd. Nur fünf Athletinnen blieben im Wettkampf fehlerfrei. Zu den besten deutschen Biathletinnen gehörte Julia Tannheimer, die mit einem Schießfehler den neunten Platz belegte, gefolgt von Selina Grotian, die den zehnten Platz erzielte. Vanessa Voigt wiederum wurde 68. und verpasste somit die Verfolgung, was zusätzliche Druck für die kommenden Rennen erzeugte.
Kritik und Ausblick
Die Bedingungen, die Preuß und viele andere Athleten erlebten, führten zu einer Selbstkritik von Preuß, die die Verantwortlichen der IBU für die misslichen Wetterverhältnisse zur Verantwortung zog. Diese Umstände werfen einen Schatten auf die Wettbewerbe und erfordern von den Athleten mentale Stärke, um sich auf die zukünftigen Herausforderungen einzustellen. Biathlon erfordert nicht nur körperliche Fitness, sondern auch eine ausgezeichnete mentale Vorbereitung. Athleten müssen Techniken zur Spannungsregulation beherrschen, um den Druck während Schießübungen effektiv zu bewältigen.
Mit weiteren Wettbewerben in Oberhof, darunter die Verfolgung und Staffelrennen, bleibt abzuwarten, wie sich die Athletinnen unter diesen Bedingungen schlagen werden. Die nächste Chance für Preuß und ihre Kolleginnen, sich zu beweisen, steht bevor. Dabei ist auch die mentale Vorbereitung für den weiteren Verlauf der Saison entscheidend, da Biathlon sowohl für den Körper als auch für den Geist eine besondere Herausforderung darstellt.
Die nächsten Wettkämpfe werden eine spannende Fortsetzung dieser Saison versprechen, wobei die Athleten ihr Bestes geben müssen, um sich an die wechselhaften Bedingungen anzupassen und ihre Form zu zeigen.