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Nord Stream 2 in der Krise: Letzte Frist vor dem Konkurs!

Die Nord Stream 2 AG steht vor der drohenden Insolvenz. Ein Schweizer Gericht gibt Gläubigern bis zum 9. Mai Zeit zur Einigung. Was bedeutet das für die Pipeline und Gazprom?

Die Zukunft der Nord Stream 2 AG steht auf der Kippe. Ein Gericht im Kanton Zug in der Schweiz hat der Betreibergesellschaft der beinahe zehn Milliarden Euro teuren Pipeline einen weiteren Aufschub gewährt, um eine Einigung mit ihren Gläubigern zu erzielen. Diese Frist, ursprünglich auf den 10. Januar festgelegt, wurde nun auf den 9. Mai 2025 verlängert, um den drohenden Konkurs abzuwenden. Kölnische Rundschau berichtet, dass alle Kleingläubiger vor diesem Datum in voller Höhe befriedigt werden müssen und nachweisen müssen, dass die Zahlungen erfolgt sind.

Die Nord Stream 2 AG gehört vollständig dem russischen Gazprom-Konzern und betreibt eine 1.200 Kilometer lange Pipeline, die russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren sollte. Aufgrund geopolitischer Spannungen, insbesondere nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022, wurde das Gasgeschäft jedoch eingestellt. Hinzu kommt, dass einer der beiden Röhrenstränge im September 2022 durch einen Anschlag zerstört wurde, während auch die bereits in Betrieb genommene Nord Stream 1-Pipeline Schäden erlitt.

Sanierungsversuche und Rechtslage

Der mittlerweile eingesetzte Sachwalter Transliq hatte im November 2024 einen Nachlassvertrag vorgelegt. Bislang blieben die Verhandlungen mit den Gläubigern jedoch ergebnislos. Am 8. Januar 2025 setzten die Schweizer Richter eine letzte Frist für die Zustimmung zu diesem Nachlassvertrag. Sollte kein entsprechend erforderliches Quorum erreicht werden, könnten sofortige Konkursverfahren eingeleitet werden, wie Investment Week berichtet.

Das rechtliche Umfeld spielt bei der Schicksalsfindung der Nord Stream 2 AG eine entscheidende Rolle. Mit der Einführung des neuen internationalen Insolvenzrechts in der Schweiz am 1. Januar 2019 wurde versucht, die Zugänglichkeit für ausländische Insolvenzverwalter zu verbessern und die Bedingungen für internationale Insolvenzverfahren zu erleichtern. Dies könnte auch Auswirkungen auf die Verhandlungen rund um die Nord Stream 2 AG haben. Der Zugang zu Vermögenswerten in der Schweiz und die Durchsetzbarkeit von Forderungen wurden damit reguliert, was für den Fall der Nord Stream 2 AG von besonderer Relevanz ist, wie MLL News hervorhebt.

Die ungewisse Situation der Nord Stream 2 AG führt zu erheblichem Druck auf alle Beteiligten. Ein Konkurs könnte weitreichende Folgen nicht nur für die Gläubiger, sondern auch für die geopolitische Lage in Europa haben, speziell in Anbetracht der Energieversorgungssituation. Die Hoffnung, einen Insolvenzverfahren durch einen Nachlassvertrag zu vermeiden, bleibt bestehen, jedoch ist die Zeit drängend und die Gespräche müssen rasch Fahrt aufnehmen.

Referenz 1
www.ksta.de
Referenz 2
www.investmentweek.com
Referenz 3
www.mll-news.com
Quellen gesamt
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