
Der niederländische Jugendroman „Von hier aus kann man die ganze Welt sehen“ von Enne Koens erzählt die Geschichte der neunjährigen Deetje, oft Dee genannt, die in einem Hochhaus am Rand einer kleinen, namenlosen Stadt lebt. Dee ist ein fröhliches Kind, das oft missverstanden wird, vor allem von ihrer ernsthaften Mutter, die glattes, blondes Haar trägt. Dee jedoch hat dunkle Locken und hegt den Verdacht, dass ihre Mutter nicht wirklich ihre leibliche Mutter ist. Diese inneren Konflikte und das Gefühl der Entfremdung prägen die Beziehung zwischen den beiden und setzen den emotionalen Ton für die Erzählung, wie sueddeutsche.de berichtet.
Koens’ Werk thematisiert nicht nur die Schwierigkeiten im Mutter-Tochter-Verhältnis, sondern auch die Herausforderungen des Aufwachsens in einer komplexen emotionalen Umgebung. Dees Alltag ist oft von einem Gefühl des Missmuts geprägt, bedingt durch ihre ständige Suche nach Bestätigung und Verständnis in ihrer Beziehung zu ihrer Mutter. Diese emotionale Tiefe und die sorgfältige Charakterzeichnung machen das Buch zu einer bedeutenden Lektüre für Jugendliche.
Enne Koens: Förderung junger Schriftsteller
Neben ihrer literarischen Arbeit ist Enne Koens auch als Dozentin aktiv. Sie unterrichtet an Buitenkunst, der Schrijversvakschool und der Hogeschool voor de Kunsten Utrecht, wo sie Kinder dabei unterstützt, die niederländische Sprache durch kreative Schreibansätze zu erlernen. Ihre Workshops, die sich um die Themen Sprache, Geschichten und Inspiration drehen, fördern das kreative Potenzial der jungen Teilnehmer. Diese Initiativen sind Teil eines größeren Engagements für die Förderung des Schreibens bei Kindern und Jugendlichen, wie auf ennekoens.nl beschrieben.
Zusätzlich bietet Koens regelmäßig Schreibcafés und Workshops für Kinder und junge Autoren an, die besonders auf die Entwicklungsbedürfnisse zwischen 10 und 15 Jahren ausgerichtet sind. In diesen Sitzungen wird der Fokus auf Erzählperspektive und Plotentwicklung gelegt, um den jungen Teilnehmern dabei zu helfen, ihre kreativen Ideen in Geschichten umzusetzen.
Die Bedeutung kreativer Schreibwerkstätten
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Förderung junger Talente sind die zahlreichen Schreibwerkstätten, die bundesweit angeboten werden. Initiativen wie die Buchkinder Leipzig e.V. und das Literaturpädagogische Zentrum Stuttgart schaffen Räume, in denen Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren ihre Schreibfähigkeiten entwickeln können. Diese Programme bieten nicht nur technische Unterstützung, sondern auch eine Plattform, auf der junge Autoren ihre Stimmen finden können, wie der bildungsserver.de berichtet.
Besonders in Zeiten der Digitalisierung und des oft als isolierend empfundenen Lebens bietet das Schreiben eine wertvolle Möglichkeit, sich auszudrücken und mit anderen zu kommunizieren. Es ist ein Prozess des Lernens und Wachsens, der nicht nur kreatives Schreiben fördert, sondern auch die soziale und emotionale Entwicklung junger Menschen unterstützt.