
Der Politik steht ein tiefgreifender Verlust bevor. Rudolf Dreßler, ein bedeutender sPd-Politiker und ehemaliger Botschafter Deutschlands in Israel, ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren verstorben. Die nordrhein-westfälische SPD gab die traurige Nachricht am Donnerstag in Düsseldorf bekannt. Sein Tod markiert das Ende einer beeindruckenden politischen Laufbahn, die 20 Jahre im Bundestag umfasste.
Dreßler, geboren am 17. November 1940 in Wuppertal, wusste sein Engagement für die Sozialdemokratie und die deutsch-israelischen Beziehungen frühzeitig zu zeigen. Als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium und später stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion war er maßgeblich an wichtigen Entscheidungen beteiligt. Seine diplomatische Expertise stellte er von 2000 bis 2005 als deutscher Botschafter in Israel unter Beweis, wo er eine bedeutende Rolle in der Förderung der bilateralen Beziehungen einnahm.
Ein Bekenntnis zu Israel
Besonders prägend für sein politisches Wirken war die Aussage, dass die gesicherte Existenz Israels Teil der deutschen Staatsräson sei. Diese Formulierung, die Dreßler 2005 in einem Beitrag für die Bundeszentrale für politische Bildung prägte, fand 2008 internationale Beachtung, als sie von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Rede vor dem israelischen Parlament zitiert wurde. Diese enge Verbindung zwischen Deutschland und Israel wurde in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg konsistent weiterentwickelt, beginnend mit dem Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer bei Ministerpräsident David Ben Gurion 1960 und der offiziellen Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1965.
Dreßler war nicht nur ein Vertreter der Interessen von Arbeitnehmern, er war auch ein Kritiker seiner Partei. In einem Interview von 2009 warf er der SPD vor, zentrale Themen wie Gesellschafts- und Sozialpolitik vernachlässigt zu haben. Diese Position spiegelt eine breitere Debatte innerhalb der SPD wider, die sich schwer tut, ihre Traditionen mit den Anforderungen der modernen Politik in Einklang zu bringen.
Ein Leben für die Politik
Dreßler begann seine politische Karriere 1969 und war ein engagiertes Mitglied der SPD. Er arbeitete zunächst als Schriftsetzer und war Betriebsratsvorsitzender bei der „Westdeutschen Zeitung“. Sein Engagement in der Politik führte ihn durch verschiedene Ämter und Aufgaben, doch auch nach seiner aktiven Zeit in der Politik ließ er sich nicht von den aktuellen Fragen der Gesellschaft abbringen. So war er im Jahr 2023 einer der Erstunterzeichner einer Petition, die einen Waffenstillstand im Ukraine-Konflikt forderte und die militärische Unterstützung Deutschlands überdachte.
Die nordrhein-westfälischen SPD-Landesvorsitzenden würdigten Dreßler posthum als streitbaren Vertreter und Mahner für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sein Engagement wird in den kommenden Tagen noch einmal in den politischen Gremien der SPD diskutiert werden. In vielen Erinnerungen wird er als ein Mann gesehen, der für die deutsch-israelischen Beziehungen unermüdlich arbeitete.
Rudolf Dreßler hinterlässt ein Erbe, das sich nicht nur in politischen Entscheidungen, sondern auch in den Beziehungen zwischen Deutschland und Israel widergespiegelt hat. Sein Leben und Wirken war von dem Bedürfnis geprägt, eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen, stets im Dienste des Gemeinwohls.
Für weitere Informationen über die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, sowie deren Entwicklung über die Jahre, bietet die Seite Deutschland.de umfangreiche Einblicke.
Weitere Einzelheiten zu Dreßlers Leben und seinem Einfluss auf die deutsche Politik finden sich in den Artikeln von Tagesspiegel und Spiegel.