
Wladimir Putin sieht sich aktuell mit der Herausforderung konfrontiert, einen möglichen Zweifrontenkrieg zu vermeiden. Diese Ängste werden durch das Durchsickern geheimer russischer Militärakten verstärkt, die in die Hände westlicher Quellen gelangt sind. Diese Dokumente, die aus den Jahren 2013 und 2014 stammen und der Financial Times übergeben wurden, enthalten präzise Pläne zur militärischen Zielsetzung gegen Japan und Südkorea. Russland hat insgesamt 160 Ziele benannt, unter denen sich auch 13 Atomkraftwerke und 82 militärische Einrichtungen befinden. Diese Informationen stammen aus 29 Militärakten, die zwischen 2008 und 2014 erstellt wurden, und bestätigen Russlands Besorgnis über eine ungeschützte Ostflanke im Falle eines NATO-Konflikts. Ruhr24 berichtet darüber, dass die Nähe japans und Südkoreas zu den USA von Russland als Bedrohung empfunden wird.
Die Militärplanung Russlands ist nicht nur eine akademische Übung. Die Absicht, Angriffe auf Schlüsselziele durchzuführen, soll den Bewegungsspielraum der russischen Truppen in strategisch wichtigen Gebieten einschränken. Ebenso interessiert sich das russische Militär intensiv für die militärische Reaktion Japans und Südkoreas, die in der Vergangenheit mittels Tests, einschließlich solcher mit Tu-95-Bombern, geprüft wurde. Diese Einsätze fielen zeitlich mit der Annexion der Krim und Militärübungen der USA und Südkoreas zusammen. Laut FR wird ein enger Zusammenhang zwischen europäischen und asiatischen Konflikten thematisiert, insbesondere durch die verstärkte militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea.
Russlands militärische Strategien und NATO-Reaktionen
Die Verbindungen zwischen Russland und Nordkorea sind inmitten des Ukraine-Kriegs besonders auffällig. 12.000 nordkoreanische Soldaten sind mittlerweile im Ukraine-Konflikt aktiv, was internationale Besorgnis auslöst. Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes hat zudem Vergeltungsmaßnahmen gegen Staaten angedroht, die westliche militärische Interventionen auf russischem Boden unterstützen. Dies fügt sich in die allgemeine Einschätzung ein, dass Russland als aggressiver Staat mit imperialen Ambitionen agiert. Deutschlandfunk thematisiert dies als reale Bedrohung für die NATO und deren Mitgliedsstaaten.
Ein bevorstehender Angriff auf NATO-Länder wird momentan als unwahrscheinlich angesehen; Sicherheitsexperten schätzen jedoch, dass solche Szenarien in den nächsten fünf bis acht Jahren möglich sein könnten. Nach Angaben von BND-Chef Bruno Kahl könnten die russischen Streitkräfte bis Ende dieses Jahrzehnts bereit sein, gegen NATO-Mitgliedsländer vorzugehen. Dies könnte unter anderem durch die Zunahme russischer Militärübungen und eine Modernisierung ihrer Nuklearstrategie unterstützt werden, die im November 2024 beschlossen wurde.
Die NATO hat bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet, einschließlich Militärübungen in Litauen. Deutschland steht dabei besonders im Fokus, da Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius betont, dass Deutschland seine militärische Schlagkraft erhöhen müsse. Der Trend zu verstärkten Verteidigungsausgaben unter NATO-Staaten ist unübersehbar und der Fokus liegt auf der Unterstützung der Ukraine durch finanzielle Mittel und Waffenlieferungen. Die Bundeswehr plant derzeit, den „Operationsplan Deutschland“ zu erstellen, um die territoriale Verteidigung zu stärken und die NATO-Truppen im Ernstfall effektiv zu unterstützen.
Die gegenwärtige geopolitische Lage macht deutlich, dass Russland, Japan, Südkorea und die NATO in einer prekäreren Situation operieren, als es den Anschein hat. Die Anspannung könnte nicht nur zu weiteren Konflikten in Europa führen, sondern auch die Stabilität in Asien erheblich gefährden.