
Im November 2023 verzeichnete Deutschland einen Anstieg der Exporte um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, was eine Summe von über 127 Milliarden Euro ausmacht. Dies ist ein positiver Wendepunkt nach dem Rückgang der Exporte im Oktober 2023, der sich signifikant auf den Außenhandel ausgewirkt hatte. Im gleichen Zeitraum sanken die Importe um 3,3 Prozent auf 107,6 Milliarden Euro, was zu einem Außenhandelsüberschuss von 19,7 Milliarden Euro führte. Dennoch sind die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent gesunken, was ein gewisses Maß an Besorgnis innerhalb der Wirtschaft aufwirft, insbesondere im Hinblick auf die Metallindustrie, die am stärksten unter den aktuellen Marktbedingungen leidet. Die Industriekapazitäten zeigen jedoch positive Tendenzen mit einem Anstieg der Industrieproduktion um 1,5 Prozent nach zwei Monaten mit Rückgängen, getragen durch Fortschritte in der Energieerzeugung und im Fahrzeugbau.
Die positive Entwicklung in den Exportzahlen ist vor allem den Märkten außerhalb der EU zuzurechnen. So sind die Exporte in die USA, Deutschlands wichtigster Handelspartner, um 14,5 Prozent auf 14 Milliarden Euro gestiegen. Dieses Wachstum ist bemerkenswert, zumal 2023 die deutschen Exporte in die USA insgesamt 157,9 Milliarden Euro erreichten, was 9,9 Prozent der gesamten Exporte entspricht. Dies stellt den höchsten Exportanteil in die USA seit mehr als zwei Jahrzehnten dar. Darüber hinaus steigt auch der Import von Waren aus den USA, was 94,7 Milliarden Euro entspricht und 6,9 Prozent der gesamten Importe ausmacht.
Exporte nach Regionen
Ein Blick auf die verschiedenen Märkte zeigt, dass die Exporte nach China um 4,2 Prozent und nach Großbritannien sogar um 8,6 Prozent zugenommen haben. Im Kontrast dazu sanken die Exporte innerhalb der EU um 1,7 Prozent auf 67,8 Milliarden Euro. Diese Entwicklungen verdeutlichen eine veränderte Handelsdynamik, wo die USA zunehmend an Bedeutung gewinnen.
- Exporte in die USA: +14,5 % (14 Milliarden Euro)
- Exporte nach China: +4,2 %
- Exporte nach Großbritannien: +8,6 %
- Exporte innerhalb der EU: -1,7 % (67,8 Milliarden Euro)
Die deutsche Wirtschaft muss sich wachsenden Herausforderungen stellen, die von den Exporten stark beeinflusst werden. Laut dem Ifo-Institut haben sich die Exporterwartungen der Unternehmen im Dezember eingetrübt. Der negative Trend in der Industrieproduktion, der seit 2018 zu beobachten ist und einen Rückgang von nahezu 20 Prozent bedeutet, verstärkt die Sorgen um das künftige Wirtschaftswachstum.
Außenhandelsaufschwung
Das Zusammenspiel zwischen Exporten und Importen ist entscheidend für die deutsche Wirtschaft. Die USA sind seit neun Jahren der wichtigste Abnehmer deutscher Exporte und haben ihren Platz hinter China als zweitwichtigsten Handelspartner behauptet. Der Exportüberschuss mit den USA betrug 63,3 Milliarden Euro im Jahr 2023, der höchste Wert seit 2017. Im ersten Halbjahr 2024 wurde der Exportüberschuss mit den USA sogar auf 34,7 Milliarden Euro beziffert.
Ein interessanter Aspekt des Handels ist der Anteil spezifischer Waren, der in die USA exportiert wird. So gingen 23,2 Prozent der deutschen Pharma-Exporte in die USA, ein Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren. Auch Maschinen und Kraftfahrzeuge finden zunehmend Abnehmer auf dem amerikanischen Markt.
Insgesamt zeigen die Exportstatistiken, dass Deutschland sich weiterhin als wichtiger globaler Handelspartner positioniert, während neue Herausforderungen in der Industrie über die Wirtschaftslage entscheiden werden. Die Bundesregierung erfasst und veröffentlicht regelmäßig diese Daten, die für politische und wirtschaftliche Entscheidungen von Bedeutung sind.