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Stada vor Milliarden-Börsengang: Ein Aufstieg in den MDax?

Stada plant einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt bis Ostern 2025. Gleichzeitig gibt es Gespräche über eine mögliche Übernahme durch GTCR im Wert von 10 Milliarden Euro. Was erwartet die Gesundheitsbranche?

Der hessische Arzneihersteller Stada steht möglicherweise vor einem historischen Wendepunkt. Ursprünglich plante das Unternehmen, um Ostern 2025 einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt zu vollziehen. Ein solcher Schritt hätte Stada, bekannt für Produkte wie Grippostad und Silomat, in den MDax befördern können. Über mögliche Entscheidungen hinsichtlich des Börsengangs sind jedoch noch keine konkreten Informationen vorliegen. Wie ZVW berichtet, prüft das Unternehmen verschiedene Optionen, wobei die zukünftige Holdinggesellschaft nach niederländischem Recht gegründet wird, jedoch in Deutschland ansässig bleibt.

Andreas Fibig, ein ehemaliger Manager bei Bayer, soll als unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender agieren. Er bringt umfassende Erfahrung mit, da er aktuell Teil von Novo Nordisk ist und zuvor bei International Flavors & Fragrances sowie Bayer Health Care Pharmaceuticals tätig war. Peter Goldschmidt wird das Unternehmen weiterhin als globaler Vorstandschef führen. Stada hat sich durch Übernahmen und den Ausbau seines Portfolios an rezeptfreien Produkten stark solidarisiert.

Geplante Übernahme durch GTCR

Zurzeit stehen die Zeichen jedoch auf Übernahme. Stada und die US-Beteiligungsfirma GTCR sind in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Kauf. Schätzungen zufolge könnte eine Einigung auf einen Betrag von 11 Milliarden US-Dollar, also rund zehn Milliarden Euro, hinauslaufen. Laut Finanzen.net würde ein solcher Verkauf eine der größten Transaktionen im Gesundheitsbereich Europas darstellen und die Bewertung von Stada auf nahezu das Doppelte des Preises anheben, den Bain Capital und Cinven 2017 für das Unternehmen gezahlt haben.

Die Verhandlungen stecken jedoch noch in einer kritischenPhase. Eine endgültige Einigung ist erst nach Abschluss der Due-Diligence-Prüfung und der Sicherstellung der Finanzierung durch GTCR möglich. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten die Eigentümer Bain Capital und Cinven auch weiterhin den Börsengang in Betracht ziehen. Die Gespräche mit anderen Finanzinvestoren, die in der Vergangenheit geführt wurden, endeten ergebnislos.

Stadas anhaltendes Wachstum

Stada hat in den letzten Jahren bemerkenswerte finanzielle Erfolge erzielt. Im Jahr 2022 betrug der bereinigte Konzernumsatz 3,73 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch das Ebitda wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro, ein Zeichen für die solide Leistung des Unternehmens. Diese Zahlen spiegeln sich auch in der Entscheidung wider, das Russland-Geschäft abzutrennen, das zuvor über 15 Prozent des Umsatzes beitrug. Trotz des Konflikts in der Ukraine hat Stada seine Aktivitäten in Russland aufrechterhalten, um die medizinische Versorgung sicherzustellen.

Stadas Entwicklung steht im Einklang mit einem generellen Trend in der Pharmaindustrie. Wie der Pharmazeutischen Zeitung zu entnehmen ist, haben in den letzten fünf Jahren rund 400 Übernahmen im europäischen Pharmasektor stattgefunden. Diese Tendenz zeigt, dass der Bedarf an Akquisitionen, insbesondere von Unternehmen mit wenig differenzierten Produktpipelines, weiterhin stark bleibt. Übernahmen bieten Käufern nicht nur Möglichkeiten zur Expansion, sondern auch vollständige Kontrolle über Technologien und Produkte.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.finanzen.net
Referenz 3
www.pharmazeutische-zeitung.de
Quellen gesamt
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