
Ab Januar 2025 stehen Autofahrer in den Niederlanden vor höheren Bußgeldern für Verkehrsverstöße. Die niederländischen Behörden haben angekündigt, dass die Strafen um durchschnittlich 10 Euro angehoben werden. Dies betrifft vor allem gravierende Verstöße, wie das Überfahren einer roten Ampel oder das Überholen von rechts, die künftig jeweils 310 Euro kosten werden, statt wie bisher 300 Euro. Zudem wird die Nutzung des Smartphones während der Fahrt teurer: Autofahrer müssen dafür nun 430 Euro zahlen, nachdem der Betrag zuvor bei 420 Euro lag. Im Gegensatz dazu beläuft sich das Bußgeld in Deutschland für ähnliche Verstöße auf 128,50 Euro und einen Punkt in Flensburg, wie Ruhr24 feststellt.
Radfahrer, die ihr Handy während der Fahrt nutzen, müssen mit einer Strafe von 170 Euro rechnen. Auch für fehlende Beleuchtung wird ein Bußgeld von 75 Euro verhängt. Eine weitere Neuerung ist die Erhöhung der Strafe für unnötiges Fahren auf der linken Spur auf 280 Euro und für das Nichtaufstellen eines Warndreiecks bei einer Panne auf 190 Euro.
Tempolimits und Vorwarnungen
Ab Mitte 2025 dürfen Autofahrer auf drei ausgewählten Routen in den Niederlanden schneller fahren, da die Tempolimits angehoben werden. Momentan gelten auf Autobahnen tagsüber Geschwindigkeitsbegrenzungen von 100 km/h, während in den Nachtstunden bis zu 130 km/h erlaubt sind. Innerorts liegt das Tempolimit bei 50 km/h und außerorts bei 80 km/h. Dies fördert eine angemessene Verkehrssicherheit, denn die Einhaltung der Richtlinien wird streng überwacht. Verkehrsverstöße resultieren nicht nur in finanziellen Belastungen, sondern es können auch einkommensabhängige Geldstrafen verhängt werden, besonders bei schwerwiegenden Verstößen, wie das Fahren unter Alkoholeinfluss, bei dem die Strafe ab 300 Euro beginnt, wie ADAC berichtet.
Die Regelungen zu Bußgeldern in den Niederlanden sind strenger als in vielen anderen europäischen Ländern, einschließlich Deutschlands. Besonders im Fokus stehen hier Versäumnisse bei Zahlungen: Bei verspäteter Begleichung eines Bußgeldes kann die Strafe um bis zu 50% beim ersten Mal und um 100% beim zweiten Mal steigen. Ab einem Betrag von 70 Euro können Bußgelder zudem auch in Deutschland vollstreckt werden.
Bürokratische Herausforderungen
Bußgeldbescheide werden vom Centraal Justitieel Incasso Bureau (CJIB) in Leeuwarden versendet und sind damit auch für deutsche Fahrer von Bedeutung. Es ist wichtig zu beachten, dass der Halter des Fahrzeugs für eventuelle Verstöße haftet. Ausnahmen gelten lediglich bei Diebstahl oder wenn das Fahrzeug nicht mehr im Besitz des Halters ist. Bei Einsprüchen gegen Bußgeldbescheide muss dies innerhalb von sechs Wochen in niederländischer Sprache beim Staatsanwalt erfolgen.
Besonders Touristen und ausländische Autofahrer sollten sich der regelkonformen Fahrweise in den Niederlanden bewusst sein, denn die ständige Verfolgung auch geringfügiger Verstöße soll die Verkehrssicherheit erhöhen. Der ADAC hebt hervor, dass es keine Punkte in Flensburg für Verstöße gibt, was die Konsequenzen für viele deutsche Verkehrsteilnehmer mildert, jedoch die finanziellen Belastungen nicht verringert.
Durch diese Maßnahmen beabsichtigt die niederländische Regierung, klare Akzente in der Verkehrspolitik zu setzen und Fahrer dazu zu bewegen, die geltenden Verkehrsregeln konsequent zu befolgen. Die stärkere Ahndung von Verkehrsdelikten hat nicht nur Auswirkungen auf die Sicherheit im Straßenverkehr, sondern stellt auch hohe Anforderungen an die Aufmerksamkeit und Disziplin der Verkehrsteilnehmer.