In Los Angeles ist ein verheerendes Feuer ausgebrochen, das sich rasend schnell ausbreitet und bereits schwerwiegende Folgen für die Anwohner hat. Die Rauchschwaden hängen über der Stadt und die Luftqualität hat sich dramatisch verschlechtert. Besonders betroffen sind der Runyon Canyon sowie die Prominentensiedlung Pacific Palisades. Diese Region, die für ihre atemberaubenden Ausblicke und luxuriösen Wohnsiedlungen bekannt ist, steht nun im Fokus der Feuerwehr und der Evakuierungsanordnungen.
Rund 150.000 Menschen erhielten bereits Evakuierungsanordnungen, da die Feuerwehr die Brände trotz großer Anstrengungen nicht unter Kontrolle bringen kann. Laut Welt ist das Pacific Palisades Feuer möglicherweise auf dem besten Weg, das teuerste Feuer in der Geschichte der Vereinigten Staaten zu werden. Bisher sind mehr als 1000 Häuser zerstört und mindestens 28.000 weitere sind in Gefahr. Die drohende Zerstörung historischer und kultureller Stätten wie der Getty Villa könnte zudem als kulturelle Katastrophe betrachtet werden.
Evakuierungen und Notlagen
Die örtlichen Behörden haben große Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Notunterkünfte wurden in Turnhallen und Veranstaltungssälen eingerichtet, während Feuerwehrchef Anthony Marrone betonte, dass man auf eine derart weitgestreute Katastrophe nicht vorbereitet war. Am Mittwoch brach das Feuer im Runyon Canyon aus und verbreitete sich rasch.
Der Santa Ana Wind trägt dazu bei, die Flammen zu fachen. Die Böen sind so stark, dass Löschflugzeuge vorübergehend am Boden bleiben mussten, da die Hydranten in den betroffenen Gebieten leer liefen. Im Pacific Palisades, wo etwa 30.000 Menschen leben, wurden die Anwohner aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und Masken zu tragen, um sich vor dem Rauch zu schützen. CBS News berichtet von dramatischen Szenen, in denen Anwohner in Panik versuchten, die einzige Fluchtstraße zu nutzen — die Verkehrsbedingungen waren jedoch katastrophal.
David Hansen, ein Anwohner, musste seiner Mutter helfen, aus ihrem Heim in den Palisades Highlands zu fliehen. Die Verkehrslage war so angespannt, dass er mit seinem Auto die letzte Fluchtstraße benutzte, während die Flammen bereits nahe waren. Eingekesselt von Flammen, mussten sie schließlich zwei Stunden in seinem Haus ausharren, bevor die Straße geräumt wurde.
Katastrophale Konsequenzen
Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat den Notstand ausgerufen, um schnelle Hilfe zu ermöglichen und die Rettungsmaßnahmen zu beschleunigen. Mehrere Menschen wurden mit Brandverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, während derzeit noch keine genauen Zahlen über Verletzte oder weitere Todesopfer veröffentlicht wurden. Fünf Tote sind bislang zu beklagen, so Tagesschau.
Die Jahrhundertkatastrophe scheint unaufhaltsam und viele Experten warnen von einem drohenden Kollaps der Versicherungsmärkte. Die Verheerung, die die Feuer in Los Angeles anrichten, wird sich laut Fachleuten ins kollektive Gedächtnis der „Angelinos“ einbrennen, ähnlich dem Erdbeben von 1994. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, wenn die Behörden versuchen, die Kontrolle über die Flammen zurückzugewinnen und weiteren Verlusten vorzubeugen.