
In der Silvesternacht ereignete sich auf einem Polizeigelände in Berlin-Wittenau eine Explosion, die ernsthafte Verletzungen bei zwei Beamten zur Folge hatte. Die Detonation fand während eines routinemäßigen Sicherheitsgangs am 2. Januar gegen 20:20 Uhr statt, als die beiden Polizisten in der Nähe des Zauns des Polizeiabschnitts 12 unterwegs waren. Remszeitung berichtet, dass die Ermittler einen Anschlag ausschließen konnten und keine Hinweise auf externe Einflüsse gefunden wurden.
Der Polizeisprecher Florian Nath erklärte, dass die Explosion möglicherweise durch einen Handhabungsfehler eines pyrotechnischen Gegenstands verursacht wurde. Ein 31-jähriger Polizeioberkommissar erlitt bei der Explosion schwere Gesichts- und Augenverletzungen und musste operiert werden. Es besteht die Möglichkeit, dass er erblindet, während eine 29-jährige Polizeimeisterin ein Knalltrauma erlitt und nach ambulanter Versorgung das Krankenhaus verlassen konnte.
Umfeld und Zusammenhang mit Silvester
Ermittlungen zu dem Vorfall wurden vom Fachkommissariat für Sprengstoffdelikte des Landeskriminalamtes übernommen. Dabei wird auch geprüft, ob ein Zusammenhang mit der verstärkten Nutzung von Pyrotechnik in der Silvesternacht besteht. Tagesschau hebt hervor, dass das Unfallkrankenhaus Berlin 42 Patienten mit Böller-Verletzungen behandelte und Hunderte Festnahmen in der Silvesternacht verzeichnet wurden.
Die Verwendung von selbst gebauten oder illegal importierten Sprengkörpern, wie Kugelbomben oder nicht zugelassenem Feuerwerk, ist nicht nur in Berlin, sondern bundesweit ein Problem. In der diesjährigen Silvesternacht kamen fünf Menschen in verschiedenen deutschen Städten ums Leben, darunter zwei Männer in Sachsen durch Explosionen.Stern berichtet, dass viele Menschen schwerste Verletzungen erlitten, die teilweise den Verlust von Gliedmaßen zur Folge hatten.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
In Anbetracht der wiederholten Vorfälle forderte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) ein Böllerverbot. Diese Überlegungen sind Teil eines größeren Diskurses über den Umgang mit Pyrotechnik, der angesichts der Gefahren, die von illegalen Feuerwerkskörpern ausgehen, immer lauter wird. Die Deutsche Polizeigewerkschaft verlangt konsequente Strafen für Straftaten im Zusammenhang mit Pyrotechnik, während der Verband für Pyrotechnik den illegalen Handel anprangert und die Politik dafür verantwortlich macht.
Die Vorfälle zu Silvester und die Explosion auf dem Polizeigelände in Berlin werfen dringliche Fragen nach der Sicherheit und dem Umgang mit Pyrotechnik auf, der auch im kommenden Jahr besondere Beachtung finden muss.