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Richard Lugner: Der schillernde Bauunternehmer und Opernball-Star

Richard „Mörtel“ Lugner, der exzentrische Bauunternehmer und Opernball-Legende, verstarb am 19. August 2024 im Alter von 91 Jahren in Wien. Sein bewegtes Leben war geprägt von Beziehungen zu Stars und politischen Ambitionen.

Richard „Mörtel“ Lugner, der umstrittene Bauunternehmer und Medienpersönlichkeit, ist am 19. August 2024 im Alter von 91 Jahren in Wien verstorben. Sein Lebensweg war geprägt von zahlreichen Beziehungen, einer beeindruckenden Karriere im Bauwesen und seinem jährlich wiederkehrenden Auftritt beim Wiener Opernball, wo er oft prominente Begleiterinnen präsentierte. Die Klatschpresse würdigte ihn als Dauergast, der das öffentliche Leben in Österreich maßgeblich beeinflusste.

Lugner wurde am 11. Oktober 1932 in Wien geboren und wuchs in einem eher bescheidenen Umfeld auf. Der Verlust seines Vaters, der im Zweiten Weltkrieg als verschollen galt, prägte seine Kindheit stark. Nach dem Abschluss der Matura 1953 an einer Technisch-Gewerblichen Schule begann er seine berufliche Karriere in der Baubranche und gründete 1962 sein eigenes Unternehmen. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Renovierung von Altbauten zu einem Markenzeichen seiner Firma. Zu seinen bemerkenswerten Projekten zählen die Renovierung der Wiener Moschee und der Stadttempel der jüdischen Kultusgemeinde Wien, was ihn zum größten gewerblichen Bauunternehmer in Wien machte.

Privatleben und Beziehungen

Richard Lugner war fünfmal verheiratet und hatte ein reges Liebesleben, das oft öffentlich diskutiert wurde. Seine erste Ehe mit Christina „Mausi“ Haidinger hielt von 1990 bis 2007, gefolgt von kurzen Beziehungen mit Bettina „Hasi“ Kofler und Sonja Schönanger, die 2023 verstarb. Seine vierte Beziehung, die mit Nina „Bambi“ Bruckner, wurde nicht ausgereift und die Beziehung mit Anastasia „Katzi“ Sokol endete nach drei Jahren im Jahr 2013. Seine letzte Ehefrau, Simone „Bienchen“ Reiländer, war 49 Jahre jünger als er und die beiden heirateten am 1. Juni 2024, nur kurze Zeit vor seinem Tod. Außerdem hinterlässt Lugner vier Kinder: Jacqueline, Nadine, Alexander und Andreas.

Sein Privatleben war häufig im Fokus der Öffentlichkeit. Besonders seine Begleitungen zum Wiener Opernball, die zahlreiche Berühmtheiten wie Pamela Anderson und Priscilla Presley umfassten, wurden regelmäßig von den Medien begleitet. Im Jahr 2023 plant er, gemeinsam mit der Schauspielerin Jane Fonda an diesem Event teilzunehmen.

Unternehmerischer Erfolg und öffentliche Kontroversen

Lugner eröffnete 1990 die Lugner City, ein damals siebtgrößtes Einkaufszentrum in Österreich. Im Jahr 2005 folgte die Eröffnung des Multiplex-Kinos in der Lugner City, das Platz für 1.840 Besucher bot. Trotz seiner Erfolge war sein finanzielles Erbe jedoch zwiespältig; sein Vermögen wird auf etwa 80 Millionen Euro geschätzt, gleichzeitig belastet ein Schuldenstand von 40 Millionen Euro sein Unternehmen.

Politisch war Richard Lugner ebenfalls aktiv. Er kandidierte 1998 und 2016 für das Amt des Bundespräsidenten und erhielt 1998 10 Prozent der Stimmen. Diese Ambitionen wurden oft von seiner exzentrischen Persönlichkeit und öffentlicher Kritik begleitet, insbesondere wegen seiner umstrittenen Äußerungen über politische Themen.

Öffentliche Wahrnehmung und Erbe

Die öffentliche Wahrnehmung Lugners war ambivalent. Während einige ihn als einen schillernden Unternehmer und Star der Boulevard-Presse schätzten, bekämpften andere seine Kontroversen und diskreditierenden Auftritte in Reality-Shows. Eine seiner bekanntesten sendungen, „Die Lugners“, läuft seit 2003 und bietet Einblicke in sein Leben und das seiner Familie.

Nach seinem Tod fanden am 31. August 2024 eine Trauerfeier im Stephansdom und seine Beisetzung auf dem Grinzinger Friedhof statt. Seine Karriere und sein Leben bleiben ein faszinierendes Kapitel in der österreichischen Gesellschaft, das an Komplexität und Widersprüchlichkeit kaum zu überbieten ist.

Für detaillierte Informationen über Richard Lugners Leben und Wirken besuchen Sie die Artikel auf Rosenheim24, SWP und Wikipedia.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.swp.de
Referenz 3
de.m.wikipedia.org
Quellen gesamt
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