
In der südostukrainischen Stadt Saporischschja ereigneten sich am 8. Januar 2025 verheerende russische Luftangriffe. Dabei sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen, während Dutzende verletzt wurden. Die gezielten Angriffe richteten sich auf ein Industrieobjekt und geschahen mit Gleitbomben, die von russischen Kampfjets abgeworfen und präzise ins Ziel gelenkt wurden. Diese Gleitbomben haben sich als besonders destruktiv erwiesen, da sie auf große Entfernungen präzise Ziele erreichen können, auch wenn sie jedoch nicht immer eine hohe Genauigkeit aufweisen. Täglich fallen über 100 Gleitbomben auf ukrainische Stellungen, was die Gefahr für die Zivilbevölkerung und die ukrainischen Streitkräfte erheblich erhöht. Russische Truppen halten große Teile der Gebiete Saporischschja und Donezk besetzt, während die Frontlinie etwa 30 Kilometer von der Stadt entfernt verläuft.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich über die Angriffe auf Telegram und appellierte an die internationale Gemeinschaft um Unterstützung. Die Situation wird zunehmend dramatischer, da die abwehrtechnischen Möglichkeiten der Ukraine gegen solche Luftangriffe als unzureichend gelten. Es wird berichtet, dass die ukrainische Seite im Vergleich zu Russland in der Munitionsverfügbarkeit stark unterlegen ist, mit einem Verhältnis von 1:10, was die Verteilung von Waffen angeht. Einige Militärexperten schätzen dieses Verhältnis jedoch eher auf 1:3 bis 1:6, was die Herausforderung noch verstärkt.
Angriffe und ihre Folgen
In Saporischschja bestätigte Innenminister Ihor Klymenko, dass neben den 13 Toten auch zahlreiche Verletzte zu beklagen sind. Rettungskräfte haben die Suche nach weiteren Opfern unter den Trümmern eines mehrstöckigen Wohnhauses aufgenommen. Dies verdeutlicht, wie gefährlich die Situation für die Zivilbevölkerung ist, insbesondere in einer Stadt nahe der Frontlinie. Währenddessen wurde in der nahegelegenen Ortschaft Mykolajiwka im ostukrainischen Gebiet Donezk ebenfalls ein Artillerieangriff gemeldet, der weitere zwei Todesopfer und fünf Verletzte forderte.
Die Luftangriffe auf die Ukraine haben in den letzten Monaten zugenommen, was eine noch größere Besorgnis über die allgemeine Sicherheit und den Schutz der Zivilbevölkerung aufwirft. Präsident Selenskyj fordert daher von der NATO eine ähnliche Schutzgarantie wie sie für Israel besteht. Er hat deutlich gemacht, dass die Ukraine mehr weitreichende Waffensysteme benötigt, um sich gegen die anhaltenden Bedrohungen aus der Luft zu verteidigen.
Internationale Reaktion und Unterstützungsbedarf
Die G7-Außenminister beraten derzeit über die Lage in der Ukraine und die Möglichkeiten, die Ukraine mit zusätzlichen Flugabwehrsystemen zu unterstützen. NATO-Generalsekretär Stoltenberg stellte seine Unterstützung für Selenskyjs Forderungen klar, während der NATO-Ukraine-Rat ein Treffen anberaumte, um den Bedarf an Luftverteidigungssystemen und Artillerie zu besprechen. Diese internationalen Maßnahmen sind entscheidend, um der Ukraine in ihrem Kampf gegen den anhaltenden Angriffskrieg zu helfen, der seit Februar 2022 wütet, und die laufende Gegenoffensive zu unterstützen.
Die Brutalität und die fortdauernde Gewalt im Konflikt führen nicht nur zu immensem menschlichen Leid, sondern werfen auch Fragen über die langfristige Sicherheit der Region auf. Experten und Analysten warnen, dass ohne angemessene Unterstützung vonseiten internationaler Partner die Gegenoffensive der Ukraineund die Schutzmöglichkeiten gegen Luftangriffe weiter eingeschränkt bleiben könnten.