
In einer aufsehenerregenden Ermittlung sind zwei junge Männer im Alter von 17 und 18 Jahren in Unterfranken in Untersuchungshaft genommen worden. Die beiden stehen im Verdacht, für eine Serie von insgesamt zehn Einbrüchen verantwortlich zu sein. Diese Einbrüche betrafen mehrere Vereinsheime, eine Schule sowie eine Shishabar. Die Festnahme der Verdächtigen erfolgte kurz vor Silvester, als sie bei einem Einbruch in eine Schule erwischt wurden, wie die Passauer Neue Presse berichtet.
Die Polizei hat zudem herausgefunden, dass die Verdächtigen möglicherweise auch für weitere Einbrüche im Stadtgebiet und Landkreis Aschaffenburg verantwortlich sind. Derzeit laufen Prüfungen, um festzustellen, ob noch weitere Straftaten erfolgen sind. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts des besonders schweren Diebstahls.
Hintergrund der Jugendkriminalität
Die Thematik der Jugendkriminalität ist nicht neu und wirft immer wieder gesellschaftliche und politische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Prävention und Konsequenzen. In Deutschland gilt für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sowie für junge Heranwachsende von 18 bis 20 Jahren das Jugendgerichtsgesetz (JGG). Dieses Gesetz wurde mit dem Ziel eingeführt, die Wahrscheinlichkeit von Rückfälligkeit zu reduzieren und den psychologischen Entwicklungsprozess der Täter zu berücksichtigen, wie die Analyse der Statista zeigt.
Gemäß der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 gibt es einen besorgniserregenden Anstieg der Kriminalität in der Altersgruppe der unter 14-Jährigen. Es ist wichtig zu beachten, dass Kinder unter 14 Jahren gemäß § 19 StGB als schuldunfähig gelten. Dennoch fließen statistische Daten zu Rechtsverstößen von Kindern in kriminalstatistische Erfassungen ein.
Statistiken und Entwicklungen
Im Jahr 2023 waren rund 483.000 Personen unter 21 Jahren tatverdächtig, was 21% aller erfassten Tatverdächtigen ausmacht. Unter den häufigsten Delikten in dieser Altersgruppe rangiert der Diebstahl, gefolgt von Körperverletzung und Sachbeschädigung. Bei Heranwachsenden sind auch häufige Verstöße gegen gesetzliche Auflagen, Asylgesetzte und Rauschgiftkriminalität zu beobachten. Die popularisierten Gewaltverbrechen unter den jungen Tatverdächtigen beinhalten, laut der PKS, gefährliche und schwere Körperverletzungen mit etwa 49.100 registrierten Fällen. Der Trend ist bemerkenswert und zeigt einen klaren Bedarf an angepassten Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Straftaten.
Die Strafen, die im Rahmen des Jugendstrafrechts verhängt werden, sind in der Regel weniger streng als im Erwachsenenstrafrecht. Die häufigste Strafe ist das Zuchtmittel, das aus Verwarnungen, Auflagen oder Jugendarrest bestehen kann. Die Jugendstrafe selbst bewegt sich meist zwischen ein und zwei Jahren, was in einem Kontext zunehmender Kriminalität von Bedeutung ist. Zum 31. März 2023 befanden sich knapp 2.700 Gefangene im Jugendstrafvollzug, eine Zahl, die in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist.