
Der SV Werder Bremen hat sich in einer entscheidenden finanziellen Vereinbarung mit dem Vermarkter Infront einen neuen Vertrag gesichert, der um sechs Jahre bis 2036 verlängert wurde. Dieser Deal bringt der Bremer Weserstadion GmbH (BWS) dringend benötigte Einnahmen in Millionenhöhe und reduziert die bislang bestehenden Liquiditätsengpässe, die durch die Insolvenz des vorherigen Stadionsponsors Wohninvest entstanden sind, nahezu auf null. Laut Kreiszeitung fehlten der BWS zuvor jährlich etwa drei Millionen Euro seit dem Lizenzverlust von Wohninvest.
Aus dem neuen Infront-Deal werden die Erlöse aus stadiongebundenen Rechten, wie Werbung auf Banden und Videoleinwänden, gleichmäßig zwischen Werder, Infront und BWS aufgeteilt. In der laufenden Saison belaufen sich die Erlöse auf rund zehn Millionen Euro. Darüber hinaus erhält BWS eine „Signing Fee“ von Infront, die sich auf einen Betrag zwischen acht und neun Millionen Euro beläuft und über mehrere Jahre gestreckt wird. Dies trägt ebenfalls zur Schließung des finanziellen Lochs bei, das durch Wohninvest hinterlassen wurde.
Die Suche nach einem neuen Namensponsor
Gleichzeitig sucht Werder Bremen weiterhin nach einem neuen Namenssponsor für das Weserstadion. Die Situation hat sich jedoch durch den neuen Deal etwas entspannt. Aktuell werden drei Modelle für eine Stadionpartnerschaft geprüft: der vollständige Verkauf des Stadionnamens, eine Vornamenslösung oder eine „powered by“-Lösung. Bislang gibt es jedoch keine konkreten Angebote für einen Namenssponsor. Laut der Sponsorship Plattform wurde mit Wohninvest ein Naming Rights-Vertrag im Wert von 30 Millionen Euro für einen Zeitraum von zehn Jahren unterzeichnet, der bis zum 30. Juni 2029 andauert.
Der Sponsoring-Partner Wohninvest hat sich darauf geeinigt, den bestehenden Namen des Stadions zu beizubehalten, was in den letzten Jahren ein gängiges Modell geworden ist. Wohninvest war bereits seit einem Jahr Partner von Werder Bremen und hatte in der vergangenen Saison eine Loge im Weserstadion genutzt. Der Geschäftsführer von Wohninvest, Harald Panzer, lobte die Verantwortlichen von Werder als kompetente Gesprächspartner und betonte das Ziel, die nötigen Rahmenbedingungen für einen gemeinsamen Erfolg zu schaffen.
Nachhaltigkeitsinitiativen im Stadion
In den letzten Jahren wurde das Weserstadion kontinuierlich umgestaltet, um das Zuschauererlebnis zu verbessern. Zu den bedeutenden Projekten gehört die Installation eines Photovoltaiksystems mit 200.000 Solarzellen, welches eine Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern abdeckt. Dieses System erzeugt jährlich bis zu eine Million Kilowattstunden Strom und trägt signifikant zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei. Die Energieeffizienz im Stadion hat durch Kooperationen mit den Anbietern EWE und swb erheblich zugenommen, was die infrastrukturellen Vorzüge des Weserstadions weiter unterstreicht.
Die Entwicklung von Naming Rights ist in europäischen Indoor-Arenen weit verbreitet. Ein Artikel auf Stadionwelt analysiert die Trends und Partnerschaften, die in den letzten Jahren entstanden sind. Es wird deutlich, dass solche Verträge als gängiges Geschäftsmodell angesehen werden und eine Symbiose zwischen Arenabetreibern und ihren Namensgebern fördern.
Zusammenfassend zeigt die neue Vereinbarung mit Infront nicht nur das Bestreben Werder Bremens, finanzielle Stabilität zurückzugewinnen, sondern auch eine klare Fokussierung auf zukünftige Entwicklungen und Partnerschaften im Stadionbereich.