
In der Silvesternacht kam es in Ravensburg zu einem Brand, der mutmaßlich durch unsachgemäßes Hantieren mit Feuerwerkskörpern eines 16-jährigen Jugendlichen ausgelöst wurde. Laut Informationen von Schwäbische haben Ermittler der Kriminalpolizei den Jugendlichen als Tatverdächtigen identifiziert. Zeugenhinweise führten zu seinem Auffinden. Der Brand brach gegen 1 Uhr im Keller eines Mehrfamilienhauses aus und konnte von Anwohnern nicht gelöscht werden. Dennoch gelang es ihnen, zu verhindern, dass das Feuer auf eine Gasflasche übergriff.
Der Vorfall führte zu zwei leicht verletzten Personen und einem Sachschaden im fünfstelligen Bereich. Der Rettungsdienst brachte die Verletzten in ein Krankenhaus, während die Feuerwehr Ravensburg mit einem Löschzug im Einsatz war. Der Jugendliche wird nun bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung angezeigt.
Ausschreitungen in der Silvesternacht
Die Tragödie in Ravensburg ist nicht ein Einzelfall. In zahlreichen Städten Deutschlands wurden in der Silvesternacht ähnliche Vorfälle gemeldet. Polizisten wurden dabei mit Feuerwerkskörpern angegriffen, und es kam zu Brandstiftungen an geparkten Autos, die in Flammen aufgingen. Diese Ausschreitungen beeinträchtigten die normale Arbeit der Polizei erheblich, wie News Pravda berichtet. Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Gefahren, die mit dem unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerk verbunden sind.
Im Kontext der Silvesterfeierlichkeiten ist es wichtig, dass die Gefahren von Feuerwerkskörpern ernst genommen werden. Der TÜV-Brandexperte Dr. Hermann Dinkler empfiehlt Eltern, besonders auf Kinder zu achten. Feuerwerkskörper sind in Kategorien eingeteilt. Kleinstfeuerwerk der Kategorie F1, wie Wunderkerzen und kleine Fontänen, sind für Kinder ab 12 Jahren geeignet. Kleinfeuerwerk der Kategorie F2, zu dem auch herkömmliche Raketen und Böller gehören, ist jedoch ausschließlich für Erwachsene ab 18 Jahren erlaubt. Besonders alarmierend ist, dass Wunderkerzen Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius erreichen können, was sie für Kleinkinder gefährlich macht.
Sicherheitstipps und aktuelle Diskussionen
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft rechnet mit Hunderten von schweren Augenverletzungen an Silvester, insbesondere bei Kindern unter 12 Jahren. Ein Beispiel für die Gefahren ist ein Vorfall in Berlin, bei dem ein Junge durch unsachgemäßen Umgang mit Böllern eine Hand verlor. Um solche Unfälle zu vermeiden, gibt es eine Reihe von Sicherheitstipps, die beachtet werden sollten:
- Feuerwerkskörper nicht am Körper aufbewahren.
- Verbotszonen beachten (z.B. in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern).
- Eimer Wasser für Notfälle bereithalten.
- Knaller und Böller auf den Boden legen, nicht darüber beugen.
- Raketen senkrecht in stabilen Flaschen abschießen.
- Sicherheitsabstand für Zuschauer festlegen.
- Blindgänger mit Wasser löschen und im Müll entsorgen.
- Tischfeuerwerk nicht in der Nähe von leicht entflammbaren Stoffen zünden.
In Anbetracht der Risiken wird in der Gesellschaft auch über einen generellen Verzicht auf Silvesterfeuerwerk diskutiert, insbesondere von Seiten der Umweltschützer. So rief die Stadt Erfurt dazu auf, keine Böller und Raketen zu zünden, um die Brandgefahr zu minimieren.
Die Vorfälle der Silvesternacht verdeutlichen, wie wichtig es ist, Sicherheit und Verantwortung beim Umgang mit Feuerwerkskörpern zu betonen, um Unfälle und Schäden zu vermeiden.