
Am Samstagabend, dem 4. Januar, wurden in Großbritanniens höchstgelegenem Gasthaus, dem „Tan Hill Inn“, 30 Personen durch starke Schneefälle eingeschneit. Der Pub, der sich in North Yorkshire auf 528 Metern über dem Meeresspiegel am Pennine Way befindet, war von bis zu 1,20 Meter hohen Schneeverwehungen umgeben, was die Zufahrtsstraßen unpassierbar machte. Betroffen waren 29 Gäste und 6 Mitarbeiter, die inmitten des Winterchaos einen unerwarteten Aufenthalt erlebten. Am Dienstag, dem 7. Januar, hatten die meisten von ihnen die Möglichkeit, zu gehen, nachdem ein Schneepflug den Weg freigeräumt hatte, während vier Gäste und ein Hund entschieden, zu bleiben und auf besseres Wetter zu warten. Dewezet berichtet, dass die Eingeschlossenen ihre Zeit mit Spielen, gutem Essen, Trinken und Tanzen verbracht haben.
Die Situation erregte internationales Aufsehen, und viele der Eingeschlossenen wurden von verschiedenen Medien interviewt. Der Pub, der im 17. Jahrhundert erbaut wurde und für seine Live-Musik bekannt ist, hat sich auf solche Notfälle gut vorbereitet. Ausreichend Lebensmittel für etwa einen Monat sowie Bier für zwei Wochen sind vorrätig. Interessanterweise war das „Tan Hill Inn“ bereits im November 2021 von einem ähnlichen Schneesturm betroffen, bei dem über 60 Personen eingeschneit wurden.
Positive Erlebnisse trotz der Umstände
Wie ZDF berichtet, waren 23 der eingesperrten Personen und 6 Mitarbeiter durch den Sturm in dem Pub gefangen. Es gab eine Tradition des „lock-in“, bei der Gäste und Mitarbeiter die Sperrstunde ignorieren konnten. Dies schuf eine entspannte Atmosphäre, in der sich die Gäste mit Filmen, Disco-Nächten und Brettspielen unterhielten. Einige Gäste tauschten sogar Handynummern und E-Mail-Adressen aus, was zu einer freundlichen Gemeinschaft führte.
Trotz der positiven Erfahrungen hatten einige jedoch Schwierigkeiten, mit dem langen Aufenthalt und dem ständigen Trinken umzugehen. Es wurde sogar in Erwägung gezogen, einen Hubschrauber zu mieten, um einige der Gäste auszufliegen. Der Sturmtief „Bert“, das für die schweren Schneefälle verantwortlich war, führte parallel zu Stromausfällen, Verkehrsunfällen und Flugstreichungen in zahlreichen britischen Städten wie Manchester, Liverpool und Leeds, wo die Start- und Landebahnen vorübergehend gesperrt wurden.
Die Auswirkungen des Unwetters
Das Unwetter hat nicht nur hier, sondern auch in anderen Teilen Englands und Wales zu schweren Schäden geführt. Laut Tagesschau sind mindestens drei Todesfälle zu verzeichnen, die möglicherweise mit den extremen Wetterbedingungen in Zusammenhang stehen. Dreihundert Gemeinden erhielten Hochwasserwarnungen, und die Meteorologiebehörde hat für zahlreiche Regionen Warnungen herausgegeben. Starker Regen und heftiger Wind haben in vielen Gebieten, einschließlich Wales, Probleme verursacht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte der Eingeschlossenen im „Tan Hill Inn“ ein unterhaltsames und außergewöhnliches Beispiel für menschliche Resilienz angesichts von Naturgewalten ist, während die weitreichenden Auswirkungen des Sturms auf Großbritannien das Bedürfnis nach Wettervorbereitungen und Notfallmanagement aufzeigt.