
Am 8. Januar 2025 wird das DFB-Sportgericht um 13:30 Uhr in Frankfurt am Main über den Einspruch des VfL Bochum betreffend die Wertung des Bundesligaspiels gegen den 1. FC Union Berlin entscheiden. Die Entscheidung folgt auf ein umstrittenes Spiel, das am 14. Dezember 2024 mit einem 1:1 endete. Der entscheidende Vorfall ereignete sich, als Bochums Torhüter Patrick Drewes von einem Feuerzeug getroffen wurde, das aus dem Fanblock von Union Berlin geworfen wurde. Dies führte zu einer mehr als 25-minütigen Unterbrechung des Spiels, während der Drewes das Spielfeld verlassen musste. Der Schiedsrichter Martin Petersen entschied, dass die Sicherheit während des Spiels gewährleistet war und beide Teams dem Fortsetzen zustimmten.
Im Mittelpunkt der Verhandlung stehen einige wesentliche Fragen. Das Sportgericht muss abwägen, ob eine entscheidende Schwächung des VfL Bochum aufgrund des Vorfalls vorlag und wie dies den Spielverlauf beeinflusst hat. Laut Bochum-Geschäftsführer Ilja Kaenzig handelt es sich um eine „Täter-Opfer-Umkehr“. Der DFB-Rechtsordnung zufolge ist ein Einspruch erlaubt, wenn die eigene Mannschaft durch einen unabwendbaren Umstand geschwächt wurde. Dies könnte auch von Bedeutung sein, da Bochum sein Auswechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte und Angreifer Philipp Hofmann kurzzeitig ins Tor ging.
Der Fall Drewes und mögliche Entscheidungen
Nach dem Vorfall klagte Drewes über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen. Er wurde kurzzeitig ärztlich untersucht, bevor er aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Obwohl er am folgenden Sonntag nicht am Training teilnehmen konnte, spielte er in der nächsten Partie für Bochum. Das DFB-Sportgericht könnte vor verschiedenen Entscheidungen stehen, darunter die Aufrechterhaltung des 1:1-Endstandes, eine 2:0-Wertung für den VfL Bochum oder eine vollständige Wiederholung des Spiels im selben Stadion. Auch ähnliche Fälle aus der Vergangenheit könnten Einfluss auf die Entscheidung haben.
In der jüngeren Geschichte gab es beispielsweise 1988 einen ähnlichen Vorfall, bei dem Christian Hochstätter von Borussia Mönchengladbach verletzt wurde. Die Sportgerichtsbarkeit entschied damals auf eine Wiederholung des Spiels. Ein weiteres Beispiel ist der Vorfall von 1994 mit Andreas Wessels von Bochum. Auch hier führte eine Verletzung zu einer Spielwiederholung. Unabhängig vom Ausgang des Falles muss sich Union Berlin für das Verhalten des Zuschauers verantwortlich zeigen, der das Feuerzeug geworfen hat und bereits mit einem dreijährigen Stadionverbot belegt wurde.
Die Rolle des DFB und Sicherheitsmaßnahmen
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) spielt eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung von Sicherheit und Fairness im deutschen Fußball. Mit über 7 Millionen Mitgliedern ist der DFB einer der größten Sportfachverbände der Welt und kümmert sich um die Organisation von Meisterschaftsspielen und Wettbewerben. Dabei hat der DFB die soziale und gesellschaftspolitische Verantwortung für seine Veranstaltungen im Auge, um spannende, sichere und friedliche Fußballspiele zu gewährleisten. Ständige Weiterentwicklung im Sicherheitsmanagement sowie klare rechtliche Rahmenbedingungen sind wesentliche Aspekte, die für die Sicherheit im Fußball unerlässlich sind.
Die mündliche Verhandlung wird von Stephan Oberholz, dem Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, geleitet. Bei einer möglichen Berufung gegen das Urteil könnte der DFB-Bundesgerichtshof angerufen werden. Dies zeigt die Bedeutung des Falls und die Aufmerksamkeit, die er sowohl auf die Klubs als auch auf die Sicherheitsvorkehrungen im deutschen Fußball lenkt.
Um mehr über diesen Fall und die Rolle des DFB zu erfahren, können Interessierte die Berichte von rbb24, bnn.de und die Informationen zur Sicherheitsarbeit des DFB auf dfb.de nachlesen.