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Experten fordern radikale Maßnahmen für Deutschlands Wirtschaftswachstum

Am 8. Januar 2025 präsentieren Experten Forderungen für ein Wirtschaftswachstum in Deutschland. Infrastrukturinvestitionen und Unterstützung von Schlüsselindustrien stehen dabei im Mittelpunkt.

Die deutsche Wirtschaft steht gegenwärtig vor einer Reihe von Herausforderungen, die auf geopolitische Entwicklungen, hohe Energiepreise und stark steigende Produktionskosten zurückzuführen sind. In einer aktuellen Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung wird die Notwendigkeit eines wirtschaftspolitischen Umdenkens gefordert. Vor allem wird der nächsten Bundesregierung empfohlen, sich auf drei wesentliche Schwerpunkte zu konzentrieren, um einen Wirtschaftsaufschwung zu gewährleisten.

Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören massive Investitionen in die Infrastruktur, um die Binnennachfrage zu stärken. Dazu zählen Schienen, Straßen, Stromnetze und Schulen. Darüber hinaus wird die Einführung eines temporären, staatlich subventionierten Brückenstrompreises für Energieverbraucher gefordert, um den enormen Druck durch hohe und schwankende Strompreise zu mindern. Dies würde eine langfristige Finanzierung des Netzausbaus mit staatlichen Krediten unterstützen. Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des IMK, hebt die Dringlichkeit neuer Lösungen für die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen hervor.

Industrie unter Druck

Besonders betroffen sind strategisch wichtige Branchen wie die Automobilindustrie und energieintensive Sektoren wie Chemie und Stahl. Diese Warnung wird auch durch eine Analyse untermauert, die zeigt, dass das stagnierende Wirtschaftswachstum nicht nur durch hohe Lohnkosten oder Sozialausgaben bedingt ist. Vielmehr sind es die veränderten Rahmenbedingungen im globalen Wettbewerb, insbesondere durch die Spannungen zwischen China und den USA, die die exportorientierte deutsche Wirtschaft belasten. Beide Länder haben ihre industrie- und handelspolitischen Aktivitäten verstärkt, was zu einem nachteiligen Umfeld für deutsche Unternehmen führt.

Die anhaltenden Auswirkungen des Energiepreisschocks, verursacht durch den russischen Angriff auf die Ukraine, sowie hohe Zinsen, die die Konjunktur bremsen, tragen zur Unsicherheit bei. Kritiker werfen der Europäischen Zentralbank vor, viel zu zögerlich mit Leitzinssenkungen zu agieren. Die Prognose für 2025 lässt auf ein minimales Wirtschaftswachstum von lediglich 0,1 Prozent schließen.

Langfristige Herausforderungen und Lösungen

Parallel zu diesen Entwicklungen arbeitet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mit der Boston Consulting Group (BCG) sowie dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zusammen, um die Herausforderungen zu identifizieren, vor denen die Industrie steht, und geeignete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass umfassende Infrastrukturinvestitionen nötig sind, um die Industrie beim Übergang zu klimaneutralen Energien zu unterstützen. Diesbezüglich ist die Umstellung von Gas auf teureren Strom und grünen Wasserstoff zentral.

Die Unsicherheiten über die zukünftige Stromkostensituation wirken sich erheblich auf die Planungen in vielen Unternehmen aus. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltsführung zwingt zudem zu grundlegenden Prüfungen aller Ausgaben. Diese Dynamik könnte die transformierenden Maßnahmen weiter erschweren.

Die BIP-Prognose der Bundesregierung bis 2026, wie sie von Statista bereitgestellt wird, bewegt sich ebenfalls in einem herausfordernden Umfeld. Über die Veränderungen des Bruttoinlandsprodukts von 2014 bis 2023 und die entsprechende Analyse der Jahresprognosen zeigt sich, dass die deutsche Wirtschaft vor einem gedämpften Wachstum steht.

In einem solchen Kontext ist es entscheidend, dass die Bundesregierung nun entsprechende Maßnahmen ergreift, um nicht nur die aktuellen Krisen zu bewältigen, sondern auch eine langfristige Perspektive zu entwickeln, die Stabilität und Wachstum in der Zukunft fördert.

Referenz 1
www.tagesspiegel.de
Referenz 2
www.iwkoeln.de
Referenz 3
de.statista.com
Quellen gesamt
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