
Am 8. Januar 2025 zeigt sich die globale Automobilindustrie von einer dynamischen Seite, insbesondere wenn man die Entwicklungen in China betrachtet. Das Land hat sich in den letzten Jahren zum größten Autoexporteur der Welt entwickelt. Insbesondere die aggressive Preisgestaltung chinesischer Hersteller setzt etablierte Automarken in Europa unter Druck. Laut tagesschau.de wird die Situation durch das enorme Wachstum im Sektor der Elektroautos weiter verschärft, da China sich als Technologieführer bei Elektro- und Hybridfahrzeugen positioniert hat.
In diesem Jahr könnte erstmals der traditionelle Exportüberschuss europäischer Autos nach China kippen, da mehr chinesische Autos den europäischen Markt erreichen könnten, als umgekehrt. Chinesische Automobilhersteller produzieren inzwischen über zehn Millionen Elektro- und Hybridautos jährlich; allein der Marktanteil dieser New Energy Vehicles (NEVs) in China liegt bei 38%, wobei der Anteil im August 2024 sogar auf 45% anstieg, wie autopreneur.de berichtet.
Marktveränderungen und Wettbewerb
Der deutsche Automarkt sieht sich zunehmend mit schrumpfenden Marktanteilen auf dem chinesischen Markt konfrontiert. Deutsche Hersteller wie VW, BMW und Mercedes sind bemüht, im Wettbewerb mit dynamischen chinesischen Firmen aufzuholen. Die chinesische Staatsführung fördert die Autoindustrie stark, wodurch ein harter Wettbewerb entsteht. Chinesische Hersteller drücken sich gegenseitig die Preise, was zu einem intensiven Preiskampf führt.
Diese aggressive Wettbewerbslandschaft hat auch zu einem Rückgang von ausländischen Marken auf dem chinesischen Markt geführt. Ausländische Automarken haben seit 2020 einen Marktanteil von 27% verloren, während lokale Marken nun 63% des Marktes halten. Chinas Exporte von „Made-in-China“-Fahrzeugen beliefen sich bis zum jetzigen Zeitpunkt auf 3,77 Millionen Einheiten, dies entspricht einem Anstieg von 28,3% im Vergleich zum Vorjahr. Prognosen deuten darauf hin, dass es 2024 zu etwa 6 Millionen Autoexporten in über 100 Länder kommen könnte.
Innovationen im Elektrofahrzeug-Sektor
Die Elektrifizierung der Fahrzeugflotten macht große Fortschritte. Bis August 2023 wurden in China 4,21 Millionen vollelektrische Fahrzeuge (BEVs) und 2,82 Millionen Plug-in-Hybride (PHEVs) ausgeliefert. Während chinesische Marken wie BYD den Hybrid-Markt dominieren, verzeichnen sie in anderen Segmenten auch beeindruckende Erfolge: BYD belegt einen Marktanteil von 34,6% bei NEVs. Der Trend hin zu Elektrofahrzeugen ist unaufhaltsam.
Die EU hat sich zudem auf Zusatzzölle auf E-Autos aus China verständigt, um wettbewerbsverzerrende Preise zu verhindern. Da chinesische Unternehmen zunehmend in Europa produzieren, etwa Chery in Spanien und BYD in Ungarn, wird der europäische Automarkt zusätzlich herausgefordert.
Globale Ambitionen
Chinesische Autoexporte haben sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdreifacht und expandieren zunehmend in Märkte jenseits der Entwicklungsländer. Ein Beispiel dafür ist Geely, das plant, mit seiner neuen Marke Lynk in den US-Markt einzutreten. Diese Marke offeriert ein Leasingmodell, das Wartung und Versicherung beinhaltet und dafür sorgt, dass die Nutzer jederzeit aus dem Vertrag aussteigen können. Dies wandelte sich zu einer innovativen Möglichkeit, die automobilen Bedürfnisse der amerikanischen Bevölkerung anzusprechen, trotz der angespannten US-chinesischen Beziehungen.
Insgesamt zeigt sich, dass China nicht nur im Inland, sondern auch auf globaler Ebene seinen Einfluss in der Automobilbranche ausbauen will. Die Entwicklungen der nächsten Jahre werden entscheidend dafür sein, wie dieser Trend sich entwickelt und welche Rolle traditionelle Automobilhersteller dabei spielen werden.