
Die Situation im Gazastreifen eskaliert zunehmend, nachdem israelische Luftangriffe auf die al-Mawasi-Region, die offiziell als „humanitäre Sicherheitszone“ ausgewiesen ist, ein weiteres Massaker an Zivilisten ausgelöst haben. Laut Al Jazeera töteten die Angriffe am 8. Januar 2025 an einem einzigen Tag fast 50 Menschen, was die Gesamtzahl der Todesopfer seit dem Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 auf nahezu 46.000 steigen ließ.
In den vergangenen 24 Stunden berichteten lokale Behörden von mindestens drei „Massakern“, die 31 Menschenleben forderten, darunter mehrere Kinder. Ahmed al-Farra, der Direktor der Kinderstation im Nasser Hospital, teilte mit, dass fünf Kinder, die in einem Zelt Schutz suchten, bei den Angriffen ums Leben kamen. Diese gezielten Angriffe erfolgen trotz der Tatsache, dass die al-Mawasi-Region fast ausschließlich von Vertriebenen bewohnt wird.
Angriffe auf Hilfskonvois und humanitäre Einrichtungen
Die Intensität der Luftangriffe hat in den letzten Stunden zugenommen, wobei auch Fahrzeuge und Wohnhäuser in den Regionen Khan Younis und Deir al-Balah getroffen wurden. In der humanitären Zone Muwasi wurden mindestens 10 Menschen getötet, darunter ein hochrangiger Hamas-Polizist und drei Kinder, berichtete ABC News. Israel rechtfertigte die Bombardierungen mit dem Hinweis, dass ein hochrangiger Hamas-Offizier, der an der Planung von Angriffen auf israelische Streitkräfte beteiligt war, das Ziel gewesen sei.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich weiter verschärft. Berichten zufolge sind Hilfskonvois unter Beschuss geraten, und es gibt Berichte über Angriffe, die auf die Sicherheit von Hilfsarbeitern abzielten. Tom Fletcher, UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, warnte, dass die Bemühungen dieser Organisationen am „Brechpunkt“ seien. Das Europäische Krankenhaus in Khan Younis könnte laut eigenen Angaben innerhalb von 24 Stunden ohne Treibstoff dastehen, was die Notversorgung zusätzlich gefährdet.
Humanitäre Katastrophe und Perspektiven
Infolge des Konflikts, der nach dem massiven Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 begann, leben die Menschen im Gazastreifen unter katastrophalen Bedingungen. Die einst blühende Region ist nun fast vollständig in eine Kampf- und militärische Sperrzone verwandelt worden. Der Krieg hat mehr als 90% der 2,3 Millionen Einwohner vertrieben und Hunger ist weit verbreitet. Kinder stehen in Deir al-Balah in langen Schlangen für Lebensmittelverteilungen an, während die Zivilbevölkerung in improvisierten Flüchtlingslagern um ihr Überleben kämpft, wie DerStandard berichtet.
Die anhaltenden Konflikte und die militärischen Operationen der israelischen Streitkräfte, die darauf abzielen, die Hamas zu „auslöschen“, bringen unvorstellbares Leid über die Zivilbevölkerung. Unklar bleibt, wie lange diese humanitäre Katastrophe weitergehen wird und ob jemals ein Ende der militärischen Kampagne in Sicht ist.