
Nordkorea hat begonnen, schwere Haubitzen an die russische Armee zu liefern, um die militärischen Kapazitäten im Ukraine-Krieg zu stärken. Die gelieferten Systeme vom Typ M-1989 Koksan stellen die größte selbstfahrende Haubitze der Koreanischen Volksarmee dar. Es wurde ein Video veröffentlicht, das eine M-1989 Koksan zeigt, die unter einem Tarnnetz in einem Wald positioniert ist. Allerdings bleibt der genaue Standort und Zeitpunkt der Aufnahme unbestätigt. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass tausende nordkoreanische Soldaten aktiv in der russischen Grenzregion Kursk gegen ukrainische Streitkräfte kämpfen. Diese Soldaten könnten das Training für den Betrieb der Haubitzen übernehmen, die eine spezielle Schulung erfordern, wie [Merkur] berichtet.
Die Waffenlieferungen an Russland häufen sich. Im November vergangenen Jahres erhielt die russische Armee 50 nordkoreanische Haubitzen und 20 Mehrfachraketenwerfer, die für eine geplante Gegenoffensive in der russischen Oblast Kursk genutzt werden sollen. Trotz der modernisierten Kampftechniken hat die M-1989 Koksan einige Schwächen. Die Höchstgeschwindigkeit der Haubitze beträgt lediglich etwa 30 km/h und ihre Umstellzeit ist lang. Zudem ist die Panzerung gegen moderne Drohnen unzureichend. Zum Laden der Haubitze sind bis zu vier Ladeschützen nötig, was das gesamte Verfahren bis zu zehn Minuten dauern kann. Bis zum heutigen Datum sind keine Berichte über den Verlust oder Abschuss einer M-1989 Koksan bekannt.
Einsatz und Strategische Bedeutung der M-1989 Koksan
Es wurde beobachtet, dass M-1989 Koksan 170mm Selbstfahrlafetten durch russisches Territorium transportiert werden. Diese Bilder stammen von russischen und ukrainischen Telegram-Kanälen und zeigen die Haubitzen angeblich in der Region Krasnoyarsk. Die militärische Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang nimmt demnach zu, um Russlands Mangel an Langstreckenartillerie durch Verluste erlitten im Ukraine-Konflikt zu beheben. Russland hat Berichten zufolge fast dreißig 2S7 Pion Einheiten verloren, was die Fähigkeit zu effektiven Langstreckenangriffen erheblich beeinträchtigt hat, wie [Army Recognition] feststellt.
Die M-1989 Koksan, die in den späten 1980er Jahren entwickelt wurde und auf einem modifizierten Kettenfahrgestell basiert, hat eine Reichweite von bis zu 60 km mit raketenunterstützten Projektilen. Ihre relativ niedrige Feuerrate von nur ein bis zwei Schuss alle fünf Minuten könnte jedoch in den aktuellen Konfliktszenarien problematisch sein. Zudem besteht das Risiko, dass die Integration dieser Haubitzen in die russischen Streitkräfte logistische Herausforderungen mit sich bringt, da das 170mm Kaliber in Russlands Munitionversorgung unüblich ist.
Bedenken und Internationale Reaktionen
Der Einsatz nordkoreanischer Artillerie wird als taktisches Risiko angesehen. Die ukrainischen Streitkräfte nutzen NATO-unterstützte Radarsysteme und präzisionsgelenkte Munition, um russische Artillerie erfolgreich anzugreifen. Die fortgesetzte Unterstützung von Nordkorea an Russland könnte auch gegen internationale UN-Sanktionen verstoßen, was potenziell schwerwiegende diplomatische und wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen könnte. Dies wird auch von [Spiegel] betont, der die verstärkte Waffenproduktion Nordkoreas für Russland thematisiert.
Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die militärische Kooperation zwischen Russland und Nordkorea weiterentwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die dynamischen Frontlinien im Ukraine-Konflikt haben könnte.