
Der Allwetterzoo Münster hat am Ende November die Geburt eines Gorilla-Babys verkündet. Der neugeborene Gorilla ist ein Männchen und erfreut sich zusammen mit seiner Mutter Changa bester Gesundheit. Diese Informationen stammen von Der Westen. Changa und ihr Spross wurden in den letzten Tagen vielen positiven Rückmeldungen auf Facebook ausgesetzt, obwohl die Halten von Tieren in Gefangenschaft auch kritisiert wird.
Die Bestimmung des Geschlechts des Neugeborenen erfolgte in einem Vertrauensverhältnis zwischen Changa und der Tierpflege, ohne invasive Untersuchungen. Die erfahrene Mutter, die 28 Jahre alt ist, zeigt ihr Jungtier regelmäßig im Rahmen des täglichen Trainings.
Details zur Geburt und Haltung
Das Gorilla-Baby wurde vor einer Woche geboren und hat bereits seine ersten Momente mit seiner Mutter verbracht. Changa sorgt gut für ihren Nachwuchs, der regelmäßig trinkt und viel schläft. Der Vater des Jungtieres ist das ebenfalls 28-jährige Gorillamännchen N’Kwango. Neben Changa und N’Kwango leben im Zoo auch die Weibchen Makeba und Shasha.
Gorillas bleiben in der Regel acht bis zwölf Jahre bei ihren Eltern, was die Bedeutung von Changas erzieherischen Fähigkeiten unterstreicht. Die Stimmung in der Gruppe wird als bedächtig beschrieben; die Tiere nehmen Rücksicht auf Changa und ihr Jungtier. Um zusätzliche Ruhe zu gewährleisten, wurden Rotscheitelmangaben vorübergehend ausquartiert.
Changa hält sich hauptsächlich im hinteren Bereich der Innenanlage auf, doch kann die gesamte Anlage nach Belieben nutzen. Besucher:innen haben gelegentlich die Möglichkeit, Changa und das Jungtier zu sehen; bald soll auch die Außenanlage genutzt werden. Das neugeborene Männchen wird als wertvoll für die Zucht und den Artenschutz angesehen, insbesondere angesichts der Bedrohungen, mit denen Gorillas konfrontiert sind.
Bedrohungen für Gorillas
Die Bevölkerung der westlichen Flachlandgorillas, zu der auch das Neugeborene gehört, ist stark gefährdet. Lebensraumzerstörung, Wilderei und illegale Jagd auf Buschfleisch stellen erhebliche Risiken dar. Diesbezüglich weist der Zoo Münster darauf hin, dass Gorillas vom Aussterben bedroht sind, was die Notwendigkeit von internationalen Erhaltungszuchtprogrammen unterstreicht. Laut VIER PFOTEN wird aktiv an Projekten gearbeitet, um die verbleibenden Lebensräume der Gorillas zu schützen.
Besonders das Fernan-Vaz Gorilla-Projekt (FVGP) in Gabun setzt sich für die Rehabilitation westlicher Flachlandgorillas ein. Das Projekt wurde 2001 gegründet und zielt darauf ab, ein effizientes und nachhaltiges Rehabilitationsprogramm für verwaiste Gorillas zu entwickeln. Diese Zusammenarbeit soll auch die Biodiversität und die Population der wilden Großaffen in den ungeschützten Wäldern der Region sichern.
Hoffnungen für die Zukunft gibt es auch für das Weibchen Shasha, welche bereits ebenfalls eine Zuchtempfehlung bekommen hat. Der Allwetterzoo Münster spielt somit eine bedeutende Rolle im internationalen Artenschutz für Gorillas.