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Deutschland in der Gesundheitskrise: Krankenstand erreicht Rekordwerte!

Deutschland kämpft 2025 mit einem alarmierenden Anstieg von Krankmeldungen, der die Wirtschaft belastet. Experten fordern eine Reform, um Produktivitätsverluste zu stoppen. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und mögliche Lösungen.

Deutschland sieht sich mit einer alarmierenden Situation hinsichtlich des Krankenstands konfrontiert. Die Produktivität sinkt, und Schlüsselindustrien wie die Automobilbranche geraten mehr denn je unter Druck. Die Situation wird durch die Aussagen von Oliver Bäte, dem CEO der Allianz-Gruppe, verstärkt, der im „Handelsblatt“ die Wiedereinführung des Karenztages fordert. Dieser Karenztag, der in den 70er Jahren abgeschafft wurde, würde Arbeitnehmer dazu verpflichten, die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst zu tragen. Bäte sieht Deutschland als „Weltmeister bei Krankmeldungen“ und betont, dass dies eine erhebliche Belastung für die Wirtschaft darstellt. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse war der Krankenstand zwischen Januar und November 2024 mit durchschnittlich 17,7 Tagen pro Arbeitnehmer fast zehn Tage höher als der EU-Durchschnitt. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2019 noch gut drei Tage weniger.

Die finanziellen Auswirkungen sind enorm; Unternehmen gaben im Jahr 2023 rund 77 Milliarden Euro für Lohnfortzahlungen an erkrankte Mitarbeiter aus, was mehr als das Doppelte der Ausgaben im Jahr 2010 ist. Zudem warnen führende Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, wie die Chefs von Mercedes-Benz und Tesla, vor der Bedrohung, die der hohe Krankenstand für den Wirtschaftsstandort Deutschland darstellt. Die Allianz-CEO Bäte und andere machen auch auf die steigende Belastung der Sozialsysteme aufmerksam. Nationalen Statistiken zufolge waren die Arbeitnehmer im Jahr 2023 im Schnitt 15,1 Tage krankgeschrieben, während DAK-Gesundheit berichtete, dass mehr als die Hälfte der Versicherten mindestens eine Krankschreibung eingereicht hatte, mit einem Durchschnitt von 20 Fehltagen pro Person.

Ökonomische Konsequenzen des hohen Krankenstands

Der hohe Krankenstand hat nicht nur Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden, sondern drückt auch auf die gesamte Wirtschaftsleistung Deutschlands. Schätzungen zufolge sind die Arbeitsausfälle für die Wirtschaft mit einem Verlust von 26 Milliarden Euro an Einkommen und einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 % im letzten Jahr verbunden. Während viele Betriebe versuchen, diesen Verlust auszugleichen, beispielsweise durch Überstunden oder das Nachholen von Produktionen, zeigen die langfristigen Trends, dass die Normalisierung des Krankenstands notwendig ist, um die wirtschaftliche Aktivität zu stimulieren.

Die Effekte des Anstiegs des Krankenstands auf die Wirtschaftsleistung sind kompliziert und variieren je nach Branche. Ein Anstieg des Krankenstands im Jahr 2022 führte zu einem Rückgang des BIP um 1,8 %. Der Krankenstand könnte auch in den kommenden Jahren weiterhin eine dämpfende Wirkung auf das BIP haben. Die elastischen Effekte des Krankenstands auf die Wirtschaftsleistung zeigen, dass eine Normalisierung erst reelle wirtschaftliche Impulse geben könnte.

Kritik an Bätes Vorschlag

Der Vorschlag von Oliver Bäte zur Wiedereinführung des Karenztages ist jedoch nicht unumstritten. Die IG Metall hat diesen als unverschämt kritisiert und warnt vor möglichen negativen Konsequenzen auf die soziale Sicherheit der Arbeitnehmer. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hält die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall für ein wichtiges Gut und widerspricht Bätes Aufforderung. Während Bäte die Veränderung als notwendig erachtet, um die überlasteten Sozialsysteme zu entlasten, sehen Kritiker in seinem Vorschlag eine gefährliche Abkehr von sozialen Errungenschaften.

Die Probleme, die sich hinter dem hohen Krankenstand verbergen, sind also nicht nur gesundheitlicher, sondern auch gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Natur. Deutschland steht vor der Aufgabe, ein Gleichgewicht zu finden, das sowohl die Gesundheit der Arbeitnehmer als auch die Stabilität der Wirtschaft gewährleistet. Ein langfristiger Aufwärtstrend des Krankenstands legt nahe, dass eine Rückkehr zu früheren Werten nicht in Sicht ist. Dies könnte die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Arbeitnehmer betrachten und unterstützen, nachhaltig verändern müssen.

Für eine detaillierte Analyse der Krankenstandsituation samt den ökonomischen Implikationen empfiehlt sich ein Blick auf die umfassenden Berichte von Focus sowie die Einschätzungen von Ingenieur.de und Wirtschaftsdienst.

Referenz 1
www.focus.de
Referenz 2
www.ingenieur.de
Referenz 3
www.wirtschaftsdienst.eu
Quellen gesamt
Web: 7Social: 104Foren: 49