
Das emblematische „Breaking Bad“-Haus von Walter White steht aktuell zum Verkauf für stolze 4 Millionen Dollar. Nachdem die Quintana-Familie, die seit über 50 Jahren in dem Haus lebt, entschieden hat, die Immobilie anzubieten, äußerten sie, dass sie die ständigen Besuche von Fans der Kult-Serie leid seien. Diese Situation bekam zusätzliche Aufmerksamkeit, als der einflussreiche YouTuber MrBeast, alias Jimmy Donaldson, einen als geschmacklos empfundenen Witz auf der Plattform X (ehemals Twitter) teilte.
MrBeast, welcher über 341 Millionen Abonnenten zählt und als einer der größten Social-Media-Stars bekannt ist, postete: „Der Erste, der ein Meth-Labor in der Garage baut, gewinnt das Haus.“ Solche Spitzen, die sich direkt auf die kriminellen Aktivitäten der Serie beziehen, führten zu einem erheblichen Shitstorm. Kritiker befürchten, dass seine Anhänger diese Bemerkung ernst nehmen könnten und dies die Sicherheit der Primärbewohner, die Quintana-Familie, gefährden könnte. Nach dem Feedback löschte MrBeast seinen umstrittenen Beitrag und blieb dabei mit anderen Reaktionen online aktiv.
Kritik an Influencern
Die Situation wirft grundlegende Fragen zur Verantwortung von Influencern auf. Experten, darunter Elizabeth Prommer vom Institut für Medienforschung an der Universität Rostock, weisen auf die Problematik stereotypischer Darstellungen in sozialen Medien hin. Laut einer Umfrage des Vereins Plan International führt eine hohe Nutzung solcher Plattformen oft zur Festigung tradierter Geschlechterrollen, was auch bei MrBeast durch seinen Einfluss auf ein jüngeres Publikum relevant wird.
Jimmy Donaldson, der nur 26 Jahre alt ist, hat in den letzten Wochen trotz der negativen Schlagzeilen ein beachtliches Wachstum erlebt. In den letzten 30 Tagen verzeichnete er über 3 Milliarden Videoaufrufe und gewann 8 Millionen neue Abonnenten. Gleichzeitig steht er jedoch im Schatten rechtlicher Probleme, unter anderem wegen einer Klage einer ehemaligen Produzentin, die Ansprüche auf Überstunden geltend macht. Auf weitere Vorwürfe, die in Bezug auf seine Arbeitsumgebung erhoben wurden, gab es keine indikative Beweise gegen Donaldson.
Wandel der Kultur und die Rolle von Influencern
Die kritischen Stimmen gegen Influencer und deren Einfluss sind nicht neu. Trotz der anhaltenden Kritik scheinen Kulturen sich zu verändern: Die Öffentlichkeit wird nachsichtiger gegenüber Fehltritten, besonders wenn diese mit einer gewissen Authentizität und Verantwortlichkeit verbunden sind. Experten betonen, dass Donaldsons Reaktion auf Kontroversen und sein Fokus auf inspirierende Inhalte dazu beitragen, seine Popularität zu erhalten. „Die Bedeutung sozialer Medien ist jedoch nicht überzubewerten“, merkt Prommer an, da geschätzte 3% der Deutschen Twitter nutzen.
MrBeast plant, sich aktuell auf seine private Zukunft zu konzentrieren, nachdem er seiner Freundin einen Heiratsantrag gemacht hat. Dennoch bleibt die Diskussion über die Verantwortung von Influencern und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und insbesondere auf junge Menschen von zentraler Bedeutung.