
Handwerker betreten oft die Privatsphäre ihrer Auftraggeber, was ein angemessenes Verhalten im Umgang miteinander unerlässlich macht. Matthias Schwalbach, Geschäftsführer der Handwerkskammer Trier, hebt hervor, dass Handwerker heutzutage geschult sind, respektvoll in Privaträumen zu agieren. Es ist wichtig, dass Auftraggeber sich während des Einsatzes in Reichweite aufhalten, um mögliche Fragen zu beantworten, jedoch nicht aufdringlich agieren.
Nandine Meyden, Kommunikations- und Knigge-Expertin, rät dazu, Handwerkern keine ungebetenen Ratschläge zu geben. Sollte der Auftraggeber nicht anwesend sein, ist es ratsam, eine andere Vertrauensperson zu benennen oder eine Handynummer für Rückfragen zu hinterlassen. Zudem sollte im Vorfeld geklärt werden, ob der Handwerker Schlüssel benötigt und ob dessen Aufgaben genau beschrieben sind.
Vorbereitungen für den Besuch
Die Vorbereitung des Arbeitsplatzes spielt eine bedeutende Rolle. Empfindliche Gegenstände sollten entfernt und Schmutzfangmatten ausgelegt werden. Handwerker sind aus Sicherheitsgründen oft verpflichtet, ihre Arbeitsschuhe zu tragen, weshalb das Wechseln in Gästepantoffeln nicht üblich ist. Gute Kommunikation ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden. Auftraggeber sollten Handwerker über zeitliche Restriktionen informieren und ihre fachlichen Wünsche klar äußern.
Es ist auch höflich, Handwerkern während ihrer Arbeit Getränke anzubieten. Trinkgeld bleibt optional und ist abhängig vom persönlichen Empfinden des Auftraggebers. Nach Abschluss der Arbeiten sollte das Ergebnis gemeinsam betrachtet werden, um Wertschätzung zu zeigen; dies kann zusätzlich zu einem Trinkgeld erfolgen.
Verhaltensregeln für Handwerker
Das Verhalten der Handwerker beeinflusst maßgeblich die Kundenbeziehungen und damit auch die Mundpropaganda. Die Knigge-Regeln, die bereits Adolph Knigge 1788 formulierte, legen fest, wie das angemessene Verhalten in gesellschaftlichen und geschäftlichen Kontexten aussieht. Laut Fradashop sollten Handwerker beim ersten Besuch im Kundenbereich auf saubere und ordentliche Kleidung achten und darauf, dass ihr Firmenfahrzeug gut gepflegt ist.
Bei der ersten Begegnung ist es wichtig, eine Distanzzone von mindestens einer Armlänge einzuhalten und direkten Blickkontakt zu wahren. Der Händedruck zur Begrüßung erfolgt in der Regel zuerst bei Frauen und älteren Personen. Was die Gesprächsthemen angeht, sollten heikle Themen wie Tod, Politik und Religion vermieden werden, um unangenehme Situationen zu umgehen.
Nach dem Abschluss der Arbeiten
Nachdem die Handwerker ihre Arbeiten beendet haben, sollten sie darauf achten, die Baustelle sauber zu hinterlassen. Das bedeutet, Werkzeuge ordentlich zu verstauen und Flächen zu reinigen. Auftraggeber sollten die Arbeiten abnehmen und eventuell ein Protokoll unterzeichnen, um die Qualität zu bestätigen. Ein professioneller Umgang, bis hin zur Verabschiedung mit einem Händedruck und dem Angebot zur weiteren Erreichbarkeit, kann nicht nur die Beziehung stärken, sondern auch die Chance auf Folgeaufträge erhöhen.
Die Einhaltung dieser Verhaltensregeln wirkt nicht nur positiv auf das eigene Unternehmen, sondern trägt auch dazu bei, eine positive Kundenatmosphäre zu schaffen, die reibungsloses Arbeiten fördert und Konflikte reduziert. Weiterbildung im Bereich Auftreten und Kundenumgang wird daher empfohlen, um das Unternehmen professionell zu präsentieren und die Mitarbeiter in der Kommunikation zu schulen. Wie Knigge-Wissen beschreibt, ist eine professionelle Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg in der Branche.