
Die Grünkohlernte in Norddeutschland ist in diesem Jahr früher beendet als gewohnt. Laut Mopo sind nasses Herbstwetter und Frost im November die Hauptursachen für die verkürzte Erntesaison. Üblicherweise dauert die Ernte bis in den Februar, jedoch sind auf den meisten Anbauflächen die Arbeiten bereits abgeschlossen. Lediglich auf einigen Sandböden wird das winterliche Gemüse noch geerntet.
Die Auswirkungen der feuchten Witterung sind gravierend. Viele Betriebe berichten von Einbußen sowie Ernteausfällen, bedingt durch überflutete Felder. Die Qualität der Ernte hat ebenfalls gelitten, da die Kohlblätter aufgrund der Nässe verfärbten sowie unverkaufsfähig wurden. Henrik Witte, Geschäftsführer der ELO Frost GmbH, betonte, dass der Grünkohl das ganze Jahr über „nasse Füße“ hatte, was die Ernte zusätzlich beeinträchtigt hat.
Erntezahlen und Rückgang
Im Jahr 2023 wurden in Niedersachsen auf insgesamt 344 Hektar Grünkohl angebaut. Die Ernte belief sich auf mehr als 5.780 Tonnen, was einem Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Prognosen für 2024 liegen noch nicht vor, jedoch erwartet ELO Frost für 2025 eine größere Anbaufläche und eine Erntemenge von über 5.000 Tonnen, was auf eine mögliche Erholung hindeutet.
Zudem hat sich das Witterungsmuster der letzten Jahre verändert. Früher wurde Grünkohl erst nach dem ersten Frost geerntet, um den Geschmack zu verbessern, doch neue Sorten benötigen diese Minustemperaturen nicht mehr. Dies könnte den Betrieben neue Möglichkeiten eröffnen, auch wenn die aktuelle Situation herausfordernd bleibt.
Zukunftsausblick
Die Erteiltung der Grünkohlernte ist in diesem Jahr stark eingeschränkt, was nicht nur die wirtschaftliche Situation der Erzeuger betrifft, sondern auch die wachsende Nachfrage nach diesem beliebten Wintergemüse. Trotz der widrigen Bedingungen und des Rückgangs der aktuellen Ernte scheinen die Betriebe optimistisch auf die kommenden Jahre zu blicken. Der Fokus könnte nun auf der Verbesserung der Anbaupraktiken und der Auswahl robusterer Sorten liegen.
Die Bedeutung von Grünkohl als Delikatesse in Norddeutschland bleibt ungebrochen, auch wenn die Herausforderungen durch den Klimawandel und wechselhafte Wetterbedingungen zunehmen. Ein Ausblick auf eine mögliche Erholung und Anpassungen in der Landwirtschaft wird immer notwendiger. Für 2025 rechnen Experten mit hoffnungsvollen Veränderungen auf den Anbauflächen.