
Die Justizlandschaft in Sachsen-Anhalt steht vor einer grundlegenden Reform. Künftig sollen Jurastudierende die Möglichkeit haben, einen Bachelorabschluss zu erwerben. Dies gab die Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) bekannt, die plant, im Frühjahr 2025 einen entsprechenden Gesetzentwurf im Landtag einzubringen. Der Bachelor of Laws soll eine wertvolle Ergänzung zu den bestehenden rechtswissenschaftlichen Examensabschlüssen darstellen und den Studierenden zusätzliche Sicherheit bieten.
Mit dem neuen Bachelorabschluss reagieren die Bildungs- und Justizministerien auf die Sorgen von Studierenden, die häufig Angst haben, die erste juristische Prüfung nicht zu bestehen. Der Bachelor wird den Absolventen die Möglichkeit geben, in verschiedenen Tätigkeitsfeldern in Verwaltungen und der Wirtschaft zu arbeiten. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass das Bachelor-Programm nicht zu einem Volljuristen führt, da hierfür weiterhin beide Staatsexamen abgelegt werden müssen. Daher bleibt der klassische Weg zum Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt hiervon unberührt.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Zeitplan
Das Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat die Novellierung des Juristenausbildungsgesetzes Sachsen-Anhalt (JAG) bereits in die Wege geleitet. Der neue Bachelorabschluss wird als nicht-akkreditierter integrierter Studienabschluss normiert. Geplant ist, dass der Gesetzentwurf zur Kabinettsbefassung im Frühjahr 2025 vorgelegt wird. Anschließend folgt eine Abstimmung im Landtag.
Sachsen-Anhalt verfolgt mit dieser Initiative das Ziel, die im Hauptstudium erbrachten Leistungen der Studierenden offiziell anzuerkennen und ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern. Diese Reform wird auch als Wettbewerbsfaktor für den Universitätsstandort Halle (Saale) gesehen, da dort Studierende an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eingeschrieben werden können.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Der Trend zur Einführung eines Bachelorabschlusses in der Juristenausbildung zieht sich durch mehrere Bundesländer. So gilt Sachsen-Anhalt nicht als Einzelfall. In anderen Regionen wie Hessen und Baden-Württemberg ist die Einführung vergleichbarer Abschlüsse ebenfalls in Planung oder bereits eingeleitet. In Thüringen und Sachsen wurden die gesetzlichen Voraussetzungen bereits geschaffen, was die Reformen in der gesamten Bundesrepublik vorantreibt.
Eine ähnliche Reform wurde bereits am 13. Dezember 2023 im Sächsischen Landtag verabschiedet. Dort können Jurastudierende während ihres Studiums einen Bachelorgrad erwerben, der ihnen ermöglicht, ein nachfolgendes Masterstudium aufzunehmen. Justizministerin Katja Meier hebt hervor, dass auch diese Änderungen den Studierenden helfen sollen, die Befürchtung zu mindern, ohne Abschluss dazustehen und den Übergang in nicht-juristische Tätigkeiten zu erleichtern.
Zusammenfassend ist der bevorstehende Bachelorabschluss in Sachsen-Anhalt ein Fortschritt für die juristische Ausbildung, der den Studierenden sowohl Sicherheit als auch neue berufliche Optionen eröffnet.
Für detaillierte Informationen über die geplanten Änderungen in Sachsen-Anhalt können die folgenden Links aufgerufen werden: TAG24 berichtet, dass …, Presse Sachsen-Anhalt informiert über …, Justiz Sachsen befasst sich mit ….