
Prof. Dr. Nils Goldschmidt wurde kürzlich als Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) an der Universität Siegen verabschiedet. Nach zehn Jahren erfolgreicher Leitung wird Goldschmidt ab dem 1. Februar 2025 eine neue Rolle als Leiter des Weltethos Instituts an der Universität Tübingen übernehmen. Diese Entscheidung folgt seiner Berufung in den Deutschen Ethikrat im Oktober 2024, die ihn dazu veranlasst hat, seine Verpflichtungen neu zu ordnen. Trotz seines neuen Engagements wird Goldschmidt weiterhin als Professor für Kontextuale Ökonomik und ökonomische Bildung an seiner bisherigen Institution tätig sein, jedoch mit eingeschränktem Deputat.
Dr. Barbara Müller-Naendrup, Prorektorin für Lehrkräfte, würdigte in ihrer Abschiedsrede die bedeutenden Leistungen Goldschmidts während seiner Amtszeit. Zu den drei wesentlichen Aufgaben, denen er sich in dieser Zeit widmete, zählte die organisatorische und administrative Reform des ZLB, die erfolgreiche Neugestaltung des Lehramtsstudiums sowie die Entwicklung des ZLB zu einer forschenden und drittmittelorientierten Einrichtung. Diese Maßnahmen trugen dazu bei, mehr Transparenz und Synergien zwischen den Fächern zu schaffen und die Attraktivität des Lehramts zu erhöhen. Goldschmidt betonte in diesem Kontext die Bedeutung innovativer Ansätze, wie etwa Teilzeitstudiengänge und neue Prüfungsformate.
Neues Direktorium des ZLB
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des ZLB wurde Prof. Dr. Daniel Scholl zum neuen Direktor gewählt, während Jun.-Prof. Dr. Ekkehard Köhler die Leitung der Bildungsforschung übernimmt. Uta Treichel wurde als Mitglied aus der Gruppe der Mitarbeiter*innen aus Technik und Verwaltung (MTV) in das neue Direktorium berufen.
Research und akademischer Hintergrund
Goldschmidt, der im Jahr 2008 für Volkswirtschaftslehre habilitierte, hat sich während seiner Laufbahn auf mehrere Forschungsschwerpunkte spezialisiert, darunter Ordnungsökonomik und wirtschaftsethische Fragestellungen. Seine akademische Karriere umfasst mehrere Positionen, unter anderem an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München sowie der Universität der Bundeswehr in München. Zu seinen bedeutendsten Veröffentlichungen zählen Arbeiten zur Sozialmarktwirtschaft und zur ökonomischen Bildung. Weitere Tätigkeiten umfassen seine Mitgliedschaften in verschiedenen ethischen und wirtschaftlichen Institutionen.
In Deutschland ist die Lehrerbildung in drei Phasen gegliedert: das Studium an einer Hochschule, der darauf folgende Vorbereitungsdienst sowie die fortlaufende Weiterbildung des pädagogischen Personals im Beruf. Forschung zu diesen Phasen ist von Bedeutung, da sie die strukturellen Gegebenheiten und rechtlichen Rahmenbedingungen der Lehrerbildung in den einzelnen Bundesländern beleuchtet. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant für die Ausgestaltung künftiger Lehrerbildungsprogramme.
Prof. Dr. Nils Goldschmidt hat durch seine Weichenstellungen im Bereich Lehrerbildung und Bildungsforschung bedeutende Impulse gesetzt, deren Auswirkungen auf die nächste Generation von Lehrkräften noch lange spürbar sein werden. Sein Engagement für die Lehrerbildung bleibt trotz des Wechsels in seine neue Position im Weltethos Institut weiterhin ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit.