
In der beschaulichen Region Oberfranken hat sich zu Silvester ein tragischer Vorfall ereignet. Auf dem Gnadenhof Fränkische Schweiz starb in der ersten Nacht des neuen Jahres die 34-jährige Stute Zilly. Laut einem Bericht von inFranken konnte Zilly den enormen Stress, den die Silvesterknallerei verursachte, nicht überstehen. Sie litt bereits an einem schwachen Herzen und verstärkte äußere Faktoren führten letztlich zu ihrem Tod.
Nur Monate vor dem Vorfall hatten die Mitarbeiter des Gnadenhofs beobachtet, wie Zilly in der Silvesternacht unter beschleunigter Atmung und starkem Schwitzen litt. Zum frühen Mittwochmorgen wurde ihr Tod festgestellt. Für die Tierschützer war Zilly mehr als nur ein Tier; sie war ein geliebtes Familienmitglied. Dies ist nicht der erste tragische Vorfall dieser Art, denn bereits vor zwei Jahren fiel ein weiteres Pferd, Wendy, den Silvesterkrachern zum Opfer. Der Gnadenhof, der seit 1990 verstoßenen und gequälten Tieren ein Zuhause bietet, beherbergt derzeit 130 Tiere.
Stress für Tiere an Silvester
Wie aus zahlreichen Berichten hervorgeht, ist der Jahreswechsel für viele Tiere eine erhebliche Stresssituation. In einem Artikel von ksta wird darauf hingewiesen, dass sowohl Haustiere als auch Wildtiere stark unter der Lärmbelästigung leiden. Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher, die Böllerei in der Nähe von Tierheimen zu untersagen. Viele Tierhalter sind gut beraten, ihre Hunde während der Silvesternacht nur an der Leine auszuführen. Durch die vorzeitige Knallerei geraten Tiere in panische Schrecken, was zu gefährlichen Situationen führen kann.
Tiere, darunter auch die besonders empfindlichen Hunde und Katzen, reagieren oft mit Angst auf die Geräusche und Lichtblitze von Feuerwerk. In Zeiten von Stress können der Appetitverlust, Zittern oder sogar schwerwiegendere Verhaltensauffälligkeiten auftreten. Zu den Ratschlägen für Tierhalter gehören eine gut schützende Umgebung mit geschlossenen Fenstern und Türen, die Schaffung von Rückzugsmöglichkeiten sowie gegebenenfalls das Angebot von Beruhigungsmitteln durch den Tierarzt.
Forderung nach Veränderungen
Es gibt auch umfassende Überlegungen zur Einschränkung der Böllerei insgesamt. Laut tierschutz.com werden nicht nur Haustiere, sondern auch Wildtiere wie Vögel und Rehe durch die Geräuschkulisse stark belastet. Sie können aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden und verlieren somit Orientierung und wertvolle Energiereserven. Der Tierschutz spricht sich dafür aus, in sensiblen Gebieten wie Waldnähe, Vogelschutzgebieten oder in der Umgebung von Tierheimen auf Feuerwerk zu verzichten.
Der Gnadenhof wünscht sich nicht nur ein Umdenken in der Gesellschaft, sondern appelliert auch an private Feiernde, rücksichtsvoll mit Feuerwerk umzugehen. Es wird auf mögliche leisere Alternativen, wie Licht- und Lasershows hingewiesen, um sowohl Tieren als auch der Umwelt gerecht zu werden. Die dramatischen Auswirkungen auf Tiere während des Jahreswechsels fordern uns alle dazu auf, bewusstere Entscheidungen zu treffen.