
Im Jahr 2025 hat der Ort Niepars bei Stralsund bereits die ersten Veranstaltungshöhepunkte erlebt, zu denen zahlreiche junge Menschen strömen. Insbesondere die Disco „up’n Dörp“, die von Franz Hedtke und Jeanette Kretschmer organisiert wurde, erfreute sich großer Beliebtheit. Über 600 Gäste ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, gemeinsam zu feiern, nachdem in den letzten Jahren nicht viele solcher Events stattfanden. Der Eintrittspreis betrug 10 Euro und die Veranstaltung richtete sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Hedtke, der auch Chef des Vereins „Next Event“ ist, beklagt das Fehlen lang etablierter Discotheken in Stralsund und sieht hier eine Möglichkeit, die Jugendlichen zurück in die sozialen Räume der Gemeinschaft zu holen Ostsee-Zeitung.
Jeanette Kretschmer, die mittlerweile Bürgermeisterin von Niepars ist, hebt hervor, dass die Disko sowohl jüngere als auch ältere Gäste anzog. Die musikalische Untermalung war vielfältig: von Schlager bis hin zu modernen Hits von YouTube. Besonders in Zeiten nach der Corona-Pandemie, in denen viele Jugendliche in ihrer sozialen Entwicklung eingeschränkt waren, nennt Hedtke mehr Veranstaltungen notwendig, um die Isolation zu durchbrechen.
Die kulturelle Dimension der Jugend
Die Entwicklung jugendlicher Kultur ist ein vielschichtiges Phänomen, das nicht nur durch die Bereitschaft zur Feier und Gemeinschaft geprägt ist. Historisch gesehen begann die Forschung über jugendliche Subkulturen in den USA bereits in den 1920er Jahren. Diese Studien befassten sich mit sozialen Gruppen, die eigene Werte und Normen entwickelten, oft im Widerspruch zur dominanten Kultur. Vor allem in den 1960er und 1970er Jahren erweiterte sich der Forschungsansatz und umfasste verschiedene Facetten des jugendlichen Lebensstils, die plötzlich im Mittelpunkt des Interesses standen bpb.
Die Beziehung von Jugendlichen zu ihren Eltern und Freunden ist eine wichtige Struktur in der Identitätsfindung. Subkulturen bieten Rückzugsräume, in denen sich Jugendliche entwickeln und ihre Zugehörigkeit zu Gruppen finden können. Diese Handlungsfelder umfassen unter anderem Familie, Schule und die Peer-Gruppe. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Werte und Ideale schafft Spannungen, aber auch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung Nordmann.
Die Rolle von Veranstaltungen wie „up’n Dörp“
Die erfolgreiche Veranstaltung in Niepars stellt nicht nur einen Rückkehr zur Normalität dar, sondern auch einen Raum, in dem Subkulturen und jugendliche Identitäten neu definiert werden können. Hedtke und Kretschmer sehen die Disco als einen Schritt in die richtige Richtung, um wieder eine feste Anlaufstelle für Jugendliche zu schaffen, die in der Vergangenheit oft nach Stralsund fahren mussten, um auszugehen. Veranstaltungen sind eine Möglichkeit, den Kontakt zwischen verschiedenen Generationen zu fördern und gleichzeitig den kulturellen Austausch zu beleben.
Im Kontext dieser Entwicklungen wird deutlich, dass die Jugendkultur nicht statisch ist. Sie entwickelt sich ständig weiter, bleibt jedoch von den Einflüssen der Eltern geprägt. Diese komplexen Beziehungen und die Notwendigkeit zur Selbstfindung sind zentrale Themen in der Jugendforschung, die in Zukunft weiter untersucht werden müssen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Initiativen von Hedtke und Kretschmer in der Zukunft entwickeln. Die Ansprüche an eine lebendige Jugendszene sind hoch, doch das Engagement von lokalen Akteuren könnte der Schlüssel zu einer neuen Ära für die Jugendkultur in der Region sein.