
In den letzten Tagen wurde der Weststrand von Sylt zum Schauplatz eines besorgniserregenden Naturschauspiels. Zahlreiche Seesterne, die durch einen gewaltigen Sturm angespült wurden, liegen nun leblos im Sand. Der Sturm hatte die Tiere, die normalerweise in Muschelbänken am Meeresgrund hausen, von ihrem angestammten Lebensraum losgerissen, sodass sie in der Brandung und schließlich an den Strand geschwemmt wurden. Laut dewezet.de handelt es sich überwiegend um einjährige Seesterne, die nur wenige Zentimeter groß sind.
Die Auswirkungen dieses Phänomens auf die Seesternpopulation scheinen begrenzt zu sein. Laut Nationalparkverwaltung ist das Geschehen ein natürliches Ereignis, welches regelmäßig auftritt und als normal eingestuft werden kann. Die Mehrheit der angespülten Seesterne trifft auf wenig Interesse bei anderen Tieren. Sogar Möwen, die oft als Räuber agieren, zeigen kaum ein Interesse an den Seesternen.
Massensterben und Ursachen
Die Feuchtgebiete rund um Sylt sind aktuell von einem Massensterben betroffen. Wie geo.de berichtet, stapeln sich unzählige tote Seesterne kilometerweit an der Küste. Dies ist auf die Kraft eines Sturmtiefs zurückzuführen, das auch küstenfernere Gebiete der Nordsee aufwühlte und die Seesterne in Richtung Strand trieb. In der Brandungszone, wo diese Tiere normalerweise nicht leben, finden sie keinen Halt. Felsen und andere Strukturen, an denen sie sich festhalten könnten, sind vor der Insel und im Watt selten.
Die Situation ist jedoch noch nicht als alarmierend einzustufen. Biologen sprechen von keinem nachhaltigen Risiko für die Bestände der Seesterne. Tatsächlich wandern andere Seesterne und Seeigel aus tieferen Bereichen nach, um die entstandenen Lücken zu schließen. Zudem besiedeln Bäumchenröhrenwürmer und Schwertmuscheln nahrungsreiche Areale als Larven.
Lebensweise der Seesterne
Die Seesterne, welche als marine Echinodermen der Klasse Asteroidea klassifiziert werden, sind faszinierende Geschöpfe. Sie haben typischerweise fünf oder mehr Arme und leben in einer Vielzahl von Lebensräumen, von Korallenriffen bis hin zu Felsküsten. Diese Lebewesen besitzen kein zentrales Nervensystem, sondern ein komplexes neuronales Netzwerk, welches ihnen ein bemerkenswertes Überleben in verschiedenen ökologischen Nischen ermöglicht meeresleben.com.
Die Evolutionsgeschichte der Seesterne reicht über 500 Millionen Jahre zurück, was sie zu einer der ältesten Tiergruppen macht. Ihre Fortpflanzung ist vielfältig und umfasst sowohl sexuelle als auch asexuelle Aspekte. Mit speziellen Mechanismen, wie dem Ausstülpen ihres Magens zur Nahrungsaufnahme, tragen Seesterne zudem zur Regulierung der Population anderer Meerestiere bei.
Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen, darunter Überfischung, Umweltverschmutzung und die Auswirkungen des Klimawandels, ist es entscheidend, Schutzmaßnahmen zu implementieren. Die Schaffung von Schutzgebieten könnte eine wichtige Rolle bei der Erhaltung dieser bemerkenswerten Lebewesen spielen und gleichzeitig dazu beitragen, ihre Lebensräume zu schützen. Öffentlichkeitsarbeit und Bildung sind entscheidend, um das Bewusstsein für den Schutz der Seesterne und ihrer Lebensräume zu stärken.