
Am Sylter Weststrand haben Spaziergänger heute eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Zahlreiche junge Seesterne wurden durch den Sturm an das Ufer gespült. Diese Seesterne, die überwiegend einen Durchmesser von wenigen Zentimetern aufweisen, verenden am Strand, nachdem sie vom Untergrund losgerissen wurden. Laut Berichten der FAZ und weiteren Medien sind dafür die starken Weststürme verantwortlich, die die Wasseroberfläche der Nordsee erheblich aufwühlen.
Die Nationalparkverwaltung macht deutlich, dass die Seesterne hauptsächlich einjährig sind und bei starkem Sturm kaum Halt auf dem sandigen Untergrund finden können. Dies führt dazu, dass sie an den Strand gespült werden. Charlie Esser, eine Naturschutzbotschafterin zur Lage der Seesterne auf Sylt, betont, dass diese Ereignisse regelmäßig auftreten und kein Anlass zur Sorge für den Gesamtbestand der Tiere sind. Tatsächlich hat dieses Phänomen keine signifikanten Auswirkungen auf die Population von Seesternen, da sie für die meisten anderen Tiere als Beute unattraktiv sind, was selbst dafür sorgt, dass Möwen wenig Interesse an ihnen zeigen, wie auch die Kreiszeitung berichtet.
Ein wiederkehrendes Phänomen
Das immer wieder auftretende Anspülen junger Seesterne ist für die Küstenbewohner von Sylt ein bekanntes und regelrechtes Naturereignis. Die starken Stürme, die vor allem in den Wintermonaten auftreten, führen dazu, dass viele Seesterne vom Untergrund, der häufig auch Muschelbänke umfasst, losgerissen werden. Während die Bergung und das Absammeln der Seesterne in der Vergangenheit bei einigen Anwohnern Besorgnis ausgelöst hat, stellt die Flora und Fauna in der Region keinen langfristigen Schaden fest.
Die wissenschaftliche Diskussion über die Auswirkungen solcher Naturereignisse ist jedoch nicht ganz unwichtig. Im Kontext des Klimawandels sind die Nordseesturmfluten in den letzten Jahrzehnten häufiger und stärker geworden. Ein Bericht des Helmholtz-Zentrums Hereon warnt vor möglichen Änderungen der Küstenbedingungen, die durch weiter steigende Meeresspiegel gekennzeichnet sein könnten. Prognosen deuten darauf hin, dass Sturmfluten bis 2100 um bis zu 1,50 Meter höher ausfallen könnten, was zusätzliches Handlungsbedarfs zur Entwicklung adäquater Küstenschutzmaßnahmen vermuten lässt.
Für die Bewohner und Planer der Nordsee ist es von Bedeutung, diese Entwicklungen im Auge zu behalten. Insbesondere die Vernetzung der Politiken in Bezug auf Küstenschutz und Entwässerung muss gestärkt werden. Die Herausforderungen, die sich aus dem Klimawandel ergeben, machen deutlich, dass ein umsichtiger Umgang mit den Ressourcen der Küstenregionen notwendig ist.